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Internet-Dienste

Google, Yahoo und Microsoft wollen Internet-Publizisten schützen

Zusammen mit Vertretern von Menschenrechtsgruppen wollen drei der größten Internet-Firmen einen Verhaltenskodex erarbeiten. Er soll zum Schutz von Privatleuten und Publizisten beitragen, die wegen Veröffentlichungen auf Web-Seiten oder in Blogs Repressalien ausgesetzt sind.

Autor:Bernd Reder • 23.1.2007 • ca. 0:50 Min

Die Verhandlungen zwischen Google, Yahoo und Microsoft und den Gruppierungen stehen unter der Leitung des »Center for Democracy and Technology« sowie der »Business School for Social Responsibility«.

Die Nutzer von Online-Diensten und Suchmaschinen sehen sich verstärkt dem Druck von Regierungen ausgesetzt, die in ihren Ländern die Meinungsfreiheit beschneiden.

Im Dezember kündigte beispielsweise China an, die Aktivitäten von Bürgern stärker zu kontrollieren, die online spielen oder Musikdateien aus dem Internet herunter laden. Dies geschehe, um die heimische Industrie vor Konkurrenz aus dem Ausland und die Bürger vor unerwünschten Online-Inhalten zu schützen.

Die Behörden in China setzen auch die Anbieter von Online-Services unter Druck. Speziell Yahoo geriet ins Kreuzfeuer der Kritik, weil das Unternehmen angeblich chinesischen Ermittlern dabei half, den E-Mail-Verkehr eines chinesischen Online-Publizisten nach zu verfolgen.

Der Betreffende wurde 2005 wegen angeblichen Verrats von Staatsgeheimnissen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Wie die drei Firmen solche Vorfälle verhindern wollen, ist jedoch alles andere als klar. Als börsennotierte Unternehmen können sie es sich wohl kaum leisten, auf einen Schlüsselmarkt wie China zu verzichten.

Somit ist zu befürchten, dass der Kodex eine Sammlung von wohl gemeinten Absichtserklärungen bleiben wird.