Greenpeace steigt HP aufs Dach
In der letzen Ausgabe seines Ökö-Rankings bestrafte Greenpeace HP wegen gebrochener Umweltversprechen mit einem Minuspunkt. Nun stiegen Greenpeace-Aktivisten auf das Dach der HP-Zentrale in Palo Alto und hinterließen eine eindeutige Botschaft.

Der Schriftzug, den Greenpeace-Aktivisten auf das Dach eines Verwaltungsgebäudes auf dem Firmensitz von Hewlett-Packard (HP) in Palo Alto pinselten, ist für den IT-Konzern alles andere als schmeichelhaft. »Hazardous Products« (Gesundheitsschädliche Produkte) prangt nun dort in großen Lettern. Mit der Aktion protestiert die Umweltorganisation gegen ein gebrochenes Versprechen von HP. Eigentlich hatte der Konzern gelobt, den Einsatz von PVC und bromhaltigen Flammschutzmittel in seinen Produkten bis Ende dieses Jahres zu stoppen. Doch HP machte einen Rückzieher und will die Umweltgifte zunächst weiter verbauen. Das gebrochenen Versprechen bescherte HP bereits einen Strafpunkt in der Juli-Ausgabe des Greenpeace »Guide to Greener Electronics« und inspirierte nun auch die spektakuläre Mal-Aktion. »Manchmal müssen Konzerne an ihre umweltpolitischen Versprechen erinnert werden«, so Greenpeace.
Während die Aktivisten den Schriftzug – natürlich mit giftfreier Farbe – auf das Dach malten, gab es für die HP-Mitarbeiter in dem Verwaltungsgebäude eine besondere Unterhaltung: Über die Lautsprecheranlage des Hauses wurde eine Botschaft abgespielt, die der Schauspieler William Shatner (Star Trek-Fans bekannt als Captain James T. Kirk) für Greenpeace aufgenommen hatte. Ob sich HP von dem geballten Engagement beeindrucken lässt, bleibt abzuwarten. Aber vielleicht ist die Botschaft bei den HP-Kunden angekommen – und das dürfte auch durchaus im Sinne von Greenpeace sein.