Hauen und Stechen in Österreichs Security-Markt
Nach dem Niedergang des Security-Distributors Client/Server geht es in Österreichs Distributionslandschaft hoch her: Nicht nur die deutschen Distributoren versuchen Marktanteile gutzumachen, auch neue Firmen bemühen sich um den Handel.
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Zuerst war Michael Kohl, einer der drei Gründer von Client/Server, noch zuversichtlich: Er wollte aus dem Scherbenhaufen, den der österreichische Security-Distributor hinterließ, mit dem neuen Unternehmen »Cetus IT Secure« einen raschen Neustart schaffen. Kohl hoffte, eventuell mit dem etablierten Distributor Cetus aus der Schweiz zusammenarbeiten zu können. Wie sich jetzt zeigt, waren diese Hoffnungen aber verfrüht. »Es entspricht nicht der Wahrheit, dass wir jemals von einer Kooperation gesprochen haben, noch stehen wir in irgendeiner geschäftlichen Beziehung zu diesem Unternehmen«, stellt Konrad Broggi, Geschäftsführer der Schweizer Cetus jetzt klar. Selbst wenn Firmen gegründet würden, die ohne Absprache im Firmennamen sehr ähnlich seien, bestünden »überhaupt keine Absichten einer Zusammenarbeit mit Herrn Kohl respektive Cetus IT Secure«, betont Broggi. Zwar wurden im Frühjahr Sondierungsgespräche über eine mögliche Fusion mit der Client Server EDV KG geführt, angesichts der Turbulenzen bei den Österreichern seien diese aber zum 30. Juni definitiv beendet worden. »Sollte sich Cetus künftig überhaupt noch zu einer Schweizösterreichischen Distributions- Kooperation entschließen, dann zu einer zwischen Cetus und der aus ehemaligen Mitarbeitern der Client/Server-Belegschaft neu gegründeten Triple-S IT Distributions und Dienstleistungs GmbH«, ist sich Broggi sicher.
Während die österreichische Cetus IT Secure so einen empfindlichen Rückschlag erlitten hat, steigt die Triple-S IT Distributions und Dienstleistungs GmbH (www.3s-it-at) wie Phönix aus der Asche. Mit elf ehemaligen Mitarbeitern von Client/Server starteten die Geschäftsführer Walter Ludwig und Benedikt Mayer am ersten Augusttag offiziell. Distributionsverträge mit Blue Coat, Borderware, Utimaco, CP-Secure, Surfcontrol und F5 Networks sind schon unter Dach und Fach, weitere ehemalige Schlüsselhersteller von Client/ Server hofft Ludwig demnächst an Bord zu haben. Dass sich die Hersteller bereits zu Verträgen entschlossen haben, ist ein starker Vertrauensbeweis, sind doch gerade amerikanische Anbieter, was die buchhalterischen Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit angeht, immer recht vorsichtig.