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Hausmessen in Europa und Amerika: SAP wirbt für SOA

Hausmessen in Europa und Amerika: SAP wirbt für SOA. Der Software-Hersteller SAP liegt bei der Umsetzung seiner SOA-Strategie gut im Plan. Die Anwender müssen freilich erst noch gewonnen werden.

Autor:Werner Fritsch • 7.6.2006 • ca. 1:25 Min

Henning Kagermann, CEO von SAP Foto: SAP

Hausmessen in Europa und Amerika: SAP wirbt für SOA

SAP hat im Mai mySAP ERP 2005 allgemein verfügbar gemacht. Diese neue Version der betriebswirtschaftlichen Applikationen der Walldorfer umfasst 500 Dienste, die sich auf der Basis der hauseigenen Infrastruktur-Software Netweaver kombinieren lassen. Der Hersteller ist damit gut in der Zeit, was die Umsetzung seines Plans einer Architektur betrifft, die sich auf Web-Services-Standards stützt und obendrein betriebliche Inhalte darstellt. SAP spricht von einer Enterprise Services Architecture (ESA). Im abschließenden Schritt sollen 2007 die gesamte Business Suite, die neben ERP auch CRM und SCM umfasst, und auch das Mittelstandspaket All-in-One mit der Netweaver-Software laufen. Jene wird als Business Process Platform bezeichnet und soll ein umfassendes Repository für Dienste bereitstellen. Die Anwender können dann, verspricht der Hersteller, die für ihre Prozesse geeigneten Services einfach kombinieren und dies bei Bedarf rasch ändern, auch Repository-Erweiterungen werden möglich sein. Außerdem ermuntert die Firma ihre Partner, ergänzende zusammengesetzte Applikationen in Form so genannter xApps zu liefern.
Auf großen Hausmessen in Orlando (Florida) und Paris versuchte SAP vergangenen Monat, den Kunden klar zu machen, dass diese neue Architektur für lange Zeit Bestand haben wird und eine zügige Migration sich lohnt. Dem Konzept der serviceorientierten Architektur (SOA) mag die Zukunft gehören, doch in der Gegenwart setzen die meisten der rund 35000 Kunden weiterhin das alte R/3-Paket ein. Viele Unternehmen haben sich mit SOA-Ideen noch nicht befasst. Als Produkt verfügbar wird demnächst auch die Software Duet, die die SAP-Welt von Microsofts Office aus zugänglich macht. Neu ist außerdem das Projekt Muse: eine Desktop-Benutzeroberfläche als Alternative zum hauseigenen Portal. Die verschiedenen Benutzerschnittstellen von SAP sind bislang nicht kompatibel, wie Henry Peyret kritisiert, Analyst bei Forrester Research. Neu ist ferner eine Appliance namens BI Accelerator. Im Unterschied zur Data-Warehouse-Architektur anderer Anbieter führt die von SAP nicht selten zu unbefriedigender Performance, wie Andreas Bitterer weiß, Analyst bei Gartner. Diesem Defizit soll der kostenpflichtige Zusatz abhelfen: Benötigte Daten werden für schnellere Zugriffe dorthin kopiert.