Hewlett-Packard greift mit Palm-Kauf im Handymarkt an
Palo Alto/Sunnyvale (dpa) - Mit der Übernahme des angeschlagenen Smartphone-Herstellers Palm greift Hewlett-Packard im Mobilfunkmarkt an. Der weltweit größte Computerbauer solle zu einer «der führenden Kräfte» in der boomenden Branche werden, sagte...
…Manager Todd Bradley und kündigte eine Reihe von Geräten an. Die beiden Unternehmen hatten am Mittwoch das Geschäft im Wert von 1,2 Milliarden Dollar (900 Millionen Euro) bekanntgegeben.
Die Verwaltungsräte gaben bereits ihre Zustimmung. Die Palm-Aktie legte im frühen Handel an der New Yorker Börse um mehr als 25 Prozent zu, das Papier von Hewlett-Packard verlor leicht.
Palm gilt als Kleincomputer-Pionier, verpasste aber den Anschluss bei den Multimedia-Handys und verlor daher in den vergangenen Jahren gegenüber Herstellern wie Apple beständig an Boden.
Obwohl die neuen Geräte wie das Anfang 2009 vorgestellte Palm Pre vom Fachpublikum positiv aufgenommen wurden, konnte der Hersteller aus dem kalifornischen Sunnyvale die Käufer nicht begeistern. Nicht zuletzt fehlte es an Ressourcen, um die Geräte in den Markt zu drücken. Nachdem das Unternehmen weiter rote Zahlen schrieb, musste Firmenchef Jon Rubinstein kürzlich die Prognose zusammenstreichen.
Trotzdem gilt Palm als attraktiver Übernahmekandidat, an dem laut Medienberichten auch der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC und der chinesische Computerbauer Lenono Interesse gehabt haben sollen. «Palms innovatives Betriebssystem ist die ideale Plattform, um HPs mobile Strategie auszuweiten», sagte HP-Manager Bradley. Daneben fällt HP wertvolles Know-how in Form von 456 Patenten sowie weiteren 406 Patentanträgen in die Hände. Zudem hat der Name Palm - vor allem in den USA - immer noch einen guten Klang.
Computer-Primus HP hat für private Anwender derzeit überhaupt kein Smartphone im Angebot, für Geschäftskunden gibt es nur ein Gerät auf der Basis des Microsoft-Betriebssystems Windows Mobile. Mit Palm und seinem System Palm OS rückt HP in die erste Reihe auf. Mit massiven Investitionen in Marketing sowie Forschung und Entwicklung will der Konzern nun seinen Anteil im umkämpften Smartphone-Markt steigern.
HP kann dabei wahrscheinlich auf einen wichtigen Kopf zählen: Palm-Chef Jon Rubinstein. Der Manager war vor drei Jahren von Apple herübergewechselt. Rubinstein gilt nicht nur als Erfinder des Musikspielers iPod, sondern hatte auch später die Entwicklung des Handys iPhone verantwortet.
Bereits in der vergangenen Woche hatten Übernahmespekulationen den gebeutelten Börsenkurs von Palm kräftig steigen lassen auf zuletzt 4,63 Dollar. Pro Aktie sollen die Anleger nun 5,70 Dollar erhalten. Im frühen Handel stieg der Kurs leicht über diese Marke hinaus.
# dpa-Notizblock
## Internet -[Übernahmevereinbarung](http://finance.yahoo.com/news/HP-to-Acquire- Palm-for-12-bw-3412218042.html?x=0&.v=1) -[E-Mail von Palm-Chef Jon Rubinstein an seine Mitarbeiter im «Wall Street Journal»](http://dpaq.de/Rubinstein-Brief)
## Orte - [Palm](950 West Maude Avenue, Sunnyvale, CA 94085, USA) - [HP](3000 Hanover Street, Palo Alto, CA 94304)