HP unzufrieden mit deutschem Partnerprogramm
Der IT-Konzern Hewlett-Packard (HP) ist mit der Umsetzung seines Preferred Partner Program in Deutschland unzufrieden. Zu wenig Partner lieferten im vergangenen Jahr zu wenig Wachstum.

- HP unzufrieden mit deutschem Partnerprogramm
- Partner fürchten mehr Direktvertrieb
Am Rande der diesjährigen Partnerkonferenz zeigte sich Jos Brenkel, Vizepräsident von HPs Solution Partners Organization, gegenüber CRN mit dem deutschen Channel unzufrieden: »Es haben sich zu wenige deutsche Unternehmen darum beworben, HP-Partner zu werden. Wir haben fast jeden Bewerber in unser Partnerprogramm aufgenommen.« Für die Zukunft setzt Brenkel klare Vorgaben: »Wir wollen noch mehr Partner in Deutschland und dass sie sich noch mehr darum bemühen, kräftig zu wachsen«.
Der deutsche HP-Channel-Chef Jochen Erlach bestätigt diese Einschätzung indirekt. HP habe sich zum Ziel gesetzt, zwischen 400 und 500 Partner zu gewinnen, lediglich 410 Partner seien es aber letztlich geworden. Die am unteren Ende der Zielvorgabe liegende Zahl der deutschen HP-Partner deutet auf eine eher laue Nachfrage hin. Channel-Chef Erlach zeigt sich dennoch zufrieden mit der Anzahl der deutschen Preferred Partner: »Schließlich muss man eine Balance zwischen dem relativen Aufwand und dem Nutzen für HP herstellen und auch eine gewisse Exklusivität des Partnerprogramms garantieren«, so der HP-Manager.
Hinweise auf die Gründe für die bescheidene Akzeptanz des HP-Partnerprogramms lieferte der europäische Vertriebsdirektor Sean Gallagher. Eine deutliche Anzahl von Partner hätten das Gefühl, sie profitierten nicht genug von dem Programm, erklärte der Ire. Eine Einschätzung, die auch Jos Brenkel teilt: »Ich glaube, die deutschen HP-Partner erkennen noch zu wenig, dass unser Modell gut für sie ist.« Dabei habe man im vergangenen Jahr über 300 Millionen Dollar in den Channel investiert. Auch in Deutschland hat sich HP das Preferred Partner Program nach Aussage von Stephan Wippermann, Deutschland-Chef von HPs Drucker- und PC-Sparte PSG, insgesamt 32 Millionen Euro kosten lassen. Andererseits stellt das Unternehmen an seine Partner aber auch recht ambitionierte Anforderungen. An der Partnerkonferenz in Barcelona wurde nun die Einführung einer Gold-Partnerschaft angekündigt, die als eines der Kernelemente von den Partnern eine möglichst umfassende Fokussierung auf HP einfordert.