IBM kauft Filenet für 1,6 Milliarden Dollar

Der IT-Konzern IBM übernimmt den Software-Anbieter Filenet, einen Spezialisten für Enterprise Content Management (ECM). Der Kaufpreis für das US-Unternehmen beträgt rund 1,6 Milliarden Dollar. Big Blue rechnet damit, den Deal im vierten Quartal dieses Jahres abzuschließen. Sowohl die Filenet-Aktionäre als auch die Aufsichtsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Beide Unternehmen, Filenet als Spezialist und IBM mit der entsprechenden Einheit innerhalb der Software Group, zählen zu den führenden Anbietern im ECM-Markt. Filenet erzielte 2005 einen Umsatz von 421,8 Millionen Dollar, was einen Zuwachs um gut sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Nettogewinn stieg von 29,4 Millionen auf 40,4 Millionen Dollar. Das Unternehmen hat weltweit rund 4.000 Kunden und vertreibt seine Produkte sowohl direkt als auch über Partner.

Mit der Akquisition will Big Blue offenbar seine Position im ECM-Markt ausbauen. Nach eigenen Angaben möchte der Konzern die so genannte »Information on Demand«-Initiative forcieren, die er im Februar dieses Jahres gestartet hat. Die Offensive zielt darauf ab, Kunden jederzeit mit den jeweils relevanten Daten zu versorgen, so dass sie schneller auf sich bietende Geschäftschancen oder sich verändernde Marktnotwendigkeiten reagieren können. Der Name der Initiative lehnt sich an die »On-Demand-Business«-Strategie an, die vor einigen Jahren das für IBM zentrale Thema »E-Business« ablöste.

Beim Filenet-Deal handelt es sich um die zweite Ankündigung einer großen Akquisition im ECM-Markt innerhalb einer Woche. Erst vor wenigen Tagen stimmte der Aufsichtsrat von Hummingbird der Übernahme durch Open Text zu. Der kanadische ECM-Spezialist, bislang etwa gleichauf mit Filenet, würde damit von der Umsatzgröße her an dem US-Rivalen vorbeiziehen.

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