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Im Osten geht die IT-Sonne auf

Osteuropa und Asien sind die wichtigsten IT-Wachstumsmärkte, so eine OECD-Studie zur Zukunft der Branche. Daneben wird eine Richtungsänderung des IT-Marktes weg von der Hardware hin zu den digitalen Inhalten registriert.

Autor:Redaktion connect-professional • 5.10.2006 • ca. 1:20 Min

Nicht nur Asien, sondern auch Osteuropa präsentiert sich zunehmend als IT-Wachstumsregion

Eine neue Globalisierungswelle beschreibt die Organisation für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) in ihrem soeben erschienenen »Information Technology Outlook 2006«: Während die Wachstumsregionen Asien und Osteuropa bisher vor allem als Produktionsstandorte fungierten, würde ihre Bedeutung für die Fertigung und auch den Absatz von ITK-Produkten künftig immer stärker zunehmen. Verbesserungen in den Handelsbeziehungen und die Möglichkeiten der digitalen Arbeitswelt führten dazu, dass zunehmend auch Arbeitsplätze in den Bereichen Fertigung und IT-Dienstleistung von Westeuropa nach Asien und Osteuropa verlagert würden. Auf der anderen Seite sorgten der Nachholbedarf und der verbesserte Lebensstandard dafür, dass diese Regionen auch als Absatzmärkte für Produkte der Informations- und Telekommunikationsindustrie immer wichtiger würden.

Ein besonderes Augenmerk richtet die OECD-Studie dabei auf China. Während das Reich der Mitte früher vor allem als Herstellerland bekannt war, steht heute der Export fertiger Produkte an erster Stelle: Bereits 2004 konnte China die USA als weltgrößten Exporteur von ITK-Produkten ablösen. Inzwischen würden chinesische Firmen bereits die nächste Expansionsstufe in Angriff nehmen und zunehmend im Ausland investieren. Ziel sei es dabei, technische Kenntnisse, Markennamen und Vertriebskanäle zu erwerben. Allerdings fehle es hier oft noch an den »soft skills« wie Kommunikation und Verständnis für fremde Arbeitsstrukturen – so mancher Misserfolg asiatischer Unternehmen auf dem europäischen Markt in letzter Zeit illustrierte das deutlich.

Die OECD-Studie beschäftigt sich auch mit Veränderungen auf Seiten der Benutzer von IT-Produkten. Während früher vor allem Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Hardware als Kaufanreize fungierten, seien heute digitale Inhalte zu den wichtigsten Wachstumstreibern geworden. Filme, MP3, Computerspiele – das Angebot an Content bestimmt heute über die Hardware-Nachfrage. Das Internet wird als zentraler Marktplatz gewürdigt, dessen Bedeutung mit der wachsenden Anzahl an Online-Anwendungen und Entertainment-Angeboten künftig weiter zunehme. Die Achillesferse seien hier allerdings Schwächen bei der Infrastruktur wie etwa die Sicherheit von Zahlungssystemen oder der Schutz von digitalen Inhalten.

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