Im Schneckentempo in die digitale Klinikwelt
Die elektronische Patientenakte und die Gesundheitskarte versprechen entscheidende Verbesserungen im Gesundheitswesen. Die Akzeptanz bei den Krankenhäusern und Ärzten ist aber noch gering, auch das nötige Geld für die Umstellung fehlt vielerorts noch.

- Im Schneckentempo in die digitale Klinikwelt
- Ärzte wehren sich gegen Gesundheitskarte
Sämtliche großen deutschen Kliniken planen in den kommenden drei Jahren Investitionen in die Informationstechnologie. Eines der zentralen Themen ist die elektronische Patientenakte, die alle Krankendaten digital erfasst. Hier haben deutsche Kliniken noch Nachholbedarf, insbesondere die Krankenhäuser in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft, so eine Studie von Steria Mummert. Tatsächlich haben die USA gegenüber Deutschland einen erheblichen Vorsprung in dieser Hinsicht.
Die angespannte finanzielle Lage vieler Kliniken hat zu einem Investitionsstau auch bei der Informationstechnologie geführt. »Die Finanzhilfen der Bundesregierung in diesem Jahr bieten daher eine gute Möglichkeit, Rückstände bei der IT aufzuholen«, empfiehlt Horst Martin Dreyer, Senior Executive Manager bei Steria Mummert Consulting. Vor allem die zunehmende Vernetzung mit anderen Leistungserbringern bedingt Investitionen in die IT. So planen rund neun von zehn Kliniken die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten, fast ebenso viele (86 Prozent) setzen auf die Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern. Der digitale Austausch von Daten ist dabei eine ganz wesentliche Voraussetzung. Denn gerade an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung geht derzeit die meiste Effizienz verloren.