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Informationen auf Knopfdruck

Informationen auf Knopfdruck. Bei der Stadt Salzgitter in Niedersachsen macht ein Intranet-Portal Berichte und Kennzahlen einfach zugänglich. Die Grundlage bildet ein Data Warehouse.

Autor:Redaktion connect-professional • 25.5.2006 • ca. 2:05 Min

Die Kommune Salzgitter hat eine homogene Data-Warehouse-Lösung entwickelt. Hier im Bild die Fußgängerzone des Ortsteils Lebenstedt mit einem Denkmal zur Stadtgeschichte.

Informationen auf Knopfdruck

Rund zwei Monate dauerte es früher bei der niedersächsischen Stadt Salzgitter, bis die Quartalsberichte erstellt waren ? zu lang, um bei Fehlentwicklungen rechtzeitig gegensteuern zu können. Deshalb entschloss sich die Gemeindeverwaltung, für ihr Be­richtswesen ein Data Warehouse aufzubauen, das die Informationen aus allen Fachanwendungen zusam­menführt. Zum Be­richtswesen gehören neben finanzwirtschaftlichen Informationen, die zum Teil aus Microsofts betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware Navision kommen, auch Kennzahlen aus den über 120 Fachverfahren. Sie informieren über Dienstleistungen und Strukturdaten wie die Anzahl von Kraftfahrzeugzulassungen oder die Bautätigkeit im Stadtgebiet. »Abgesehen von den Informationen aus der Verwaltung bereiten wir auch die Ergebnisse der Eigenbetriebe und rechtlich selbstständigen Ge­sellschaften auf, an denen die Stadt beteiligt ist«, erläutert Dr. Horst ­Baier, Chefcontroller bei der Kommunalverwaltung. Dabei kommt es zu einem Datenvolumen, das bis zu 30 Gigabyte umfasst.

Aufwändiges Berichtswesen
Wegen der Vielzahl an unterschiedlichen Quellen war der manuelle Aufwand für die Erstellung von Berichten bis dato hoch. »Leider interessierten sich viele Verantwortliche nur wenig für die komplexen Auswertungen, oder diese waren zum Zeitpunkt der Drucklegung zum Teil veraltet«, beschreibt Baier die Ausgangssituation. Abgesehen davon fehlten einheitliche Richtlinien für das Reporting. Viele Verwaltungsbereiche arbeiteten mit ihren eigenen Zahlen und Definitionen. »Es reicht nicht aus, Daten zu erfassen und zu berechnen. Mindestens ebenso wichtig ist ein zeitnaher, transparenter und einfacher Zugang zu den Informationen sowie eine standardisierte Datenbasis«, stellt der Controller klar. Um dies zu erreichen, galt es vor allem, die Datenaufbereitung zu automatisieren. »Unser Ziel war ein gemeinsames Data Warehouse, das alle relevanten Informationen aus den IT-gestützten Fachverfahren, dem Finanzwesen und sämtlichen Nebenrechnungen um­fasst«, fasst Susann Bastian zusammen, IT-Leiterin der Stadt Salzgitter. Zur Bereitstellung der Berichtsinformationen entschied sich das Projektteam für den Aufbau eines Intranet-Portals. »Wir wollten unsere Mitarbeiter nicht mit einer komplexen Business-Intelligence-Lösung belasten«, argumentiert Bastian. Zudem sollten die Analysten der Kommune direkt und ohne Systembrüche oder manuelle Eingaben aus den Büroprogrammen Excel oder Access auf Informationen aus dem Data Warehouse zugreifen können.

Einfache Produktauswahl
Beim Start des Projekts Ende 2004 war die Frage der technischen Infrastruktur bald geklärt. »90 Prozent unserer großen und wichtigen Verfahren und das gesamte kommunale Finanzwesen laufen auf Microsofts SQL Server 2000«, erklärt Baier. »Externe Datenquellen«, ergänzt er, »lassen sich durch die Data Transformation Services des Datenbanksystems anbinden.« Doch auch das Anzapfen von Datenbanken anderer Hersteller sei kein Problem. Mit den in das Produktpaket SQL Server integrierten Werkzeugen zum Extrahieren, Transformieren und Laden (ETL) bleibe der Aufwand für die Datenübertragung überschaubar. Die schnelle Produktauswahl hatte nicht zuletzt finanzielle Gründe: Wegen seiner starken Verbreitung in weiten Teilen der Verwaltung waren beim Einsatz der Microsoft-Datenbank praktisch keine zusätzlichen Lizenzen erforderlich.
Für das Intranet-Portal entschieden sich die Niedersachsen für Microsofts Sharepoint Portal Server 2003. Den Zuschlag für die Implementierung erhielt im Juni 2005 das Berliner Systemhaus ITA.