Ingram baut Europas größtes IT-Logistikzentrum
Ingram Micro reagierte auf den steigenden Bedarf an Verfügbarkeit und Lagerfläche und verdoppelt die Lagerkapazität in Straubing. Jetzt erfolgte die Grundsteinlegung zu Europas größtem IT-Logistikzentrum.
»Es gab Alternativen zur Lagererweiterung in Straubing: in Nordund Ostdeutschland, aber ganz besonders auch im angrenzenden Ausland – besonders wegen der Lohnsituation zum Beispiel in Tschechien«, berichtet Gerhard Schulz, Vorsitzender der Ingram Micro-Geschäftsführung. Doch bei genauerer Betrachtung der Situation im Ausland habe man festgestellt, dass »eine Erweiterung des Zentrums in Straubing die beste Lösung darstellt«. So würde allein die Krankheitsrate der Mitarbeiter in Straubing bei etwa drei bis maximal acht Tagen pro Jahr liegen, in Tschechien bei 30 Tagen.
Im Herbst kommenden Jahres wird der Broadliner seine Lagerkapazität von derzeit 40.000 Quadratmetern im 1999 eröffneten RDC I auf 80.000 Quadratmeter erweitern. Insgesamt werden für das Projekt von der Investitionsausschreibung bis zur Fertigstellung etwa 15 Monate veranschlagt. Dann steht dem Grossisten mit dem RDC II eine separate Halle für die angelieferte und zwischengelagerte Ware und mit dem RDC I eine Halle für Konfektionierung und Auslieferung zur Verfügung. Beide Komplexe sind durch eine Brücke mit Fußgängerverbindung und Staplerstraße verbunden. Außerdem hängt an dem Gateway noch ein Fördersystem für den Warentransport. Vorläufig ausgelagert bleibt das Retourenlager. Allerdings schließt Schulz eine Integration der Retourenabwicklung ins Logistikzentrum ab 2009 nicht aus. Die Erweiterung war notwendig geworden, nachdem Ingram durch starkes Volumenwachstum bereits neben den Lagerflächen im Logistikzentrum sechs Satellitenlager nutzen muss. Neben Deutschland und Österreich werden etwa 30 Prozent des Volumens in der Schweiz über Straubing abgewickelt. »Auf Dauer ist diese Lösung mit den Satellitenlagern nicht effizient«, erklärt Schulz. Deshalb sei eine zweite Lagerstätte zwingend gewesen.
Derzeit sind in Straubing einschließlich des noch ausgelagerten Retourenbereiches 530 Mitarbeiter beschäftigt. Schulz hält es für realistisch, dass noch etwa 100 weitere Mitarbeiter benötigt werden. Der Neubau – ohne dass dies Ingram Micro oder der Investor bestätigte – wird etwa 30 bis 40 Millionen Euro kosten. Goodman vermietet das Gebäude an Ingram, wird zu einem späteren Zeitpunkt das Investment in einen Fond einbringen und selbst etwa 20 Prozent halten. Schulz rechnet bei derzeitigem Volumenwachstum damit, dass »in zwei Jahren das Lager voll sein wird«. Worauf Zweckverbands- Geschäftsführer Löffert auf eine Option von weiteren 67.000 Quadratmeter Baugrund hinwies. Derzeit umfasst das Ingram- Gelände 105.000 Quadratmeter.