Insiderinformationen
Was leisten Web-Analysedienste? Um diese Frage zu beantworten, ließ Network Computing die eigenen Web-Sites von zehn Analysediensten unter die Lupe nehmen.

Network Computing testete Produkte schon immer in realen Netzwerken, Standorten und Systemen, aber für diesen Test gingen wir einen Schritt weiter: Unser amerikanisches Partnerunternehmen, CMP Media LLC benötigt für seine mehr als 150 täglich aktualisierten Sites einen neuen Web-Analysedienst. So viele dynamische Sites bedeuten, dass CMP dynamisches Management braucht – und Sie können sich sicher vorstellen, wie viele dynamische Köche gerne gewährleisten würden, dass diese dynamische Datensuppe nicht überkocht.
Im Zentrum sitzt CMPs Web-Analyse-Abteilung, geführt von Emily Sunderman. Sie und ihr Stab spielten in diesem Test eine zentrale Rolle, indem sie ihre Anforderungen darlegten, bei unseren Tests und Anbieterbeurteilungen halfen, Demos mit echten Endbenutzern durchführten, Feedback lieferten und beim Gesamtergebnis ein gewichtiges Wort mitredeten. Sundermans Kommentar zu jedem Produkt geht den jeweiligen Produktabschnitten voraus.
Report-Card: Web-Analysedienste
Features: Web-Analysedienste
Features: Preise für Web-Analysedienste
Zur Teilnahme am Test luden wir folgende Unternehmen ein: Centrport, Core Metrics, Datanautics, Doubleclick, IBM, Intellitracker, Manticore Technology, Maxamine, NetIQ, Netratings, Omniture, Route Science, Sane Solutions, SAS, Thinkmetrics, Watchfire, Webabacus und Websitestory. Wir erklärten, dass wir Live-Verkehr nutzen und ihre Dienste wie echte Kunden implementieren würden – und echte Kunden eines der Hersteller wollten wir ja auch wirklich werden. Wir wollten das Verhalten der Site-Besucher identifizieren und die Gründe für dieses Verhalten bestimmen. Wichtig für uns waren außerdem die Endbenutzer-Interaktion und der Support für Non-IT-Geschäfte und Inhaltsbesitzer. Die Integration mit anderen Geschäfts-Informationsquellen berücksichtigten wir zwar, aber testeten nicht. Die Produkte beurteilten wir schließlich basierend auf Besucheridentifikation, Kampagneninformation, Pfad-Navigationsanalysen, E-Commerce-Berichterstellung, Administration, Training und Performance.
Wir sahen uns Preisszenarien an und fragten nach monatlich wiederkehrenden und anderen Kosten. Unsere Feature-Tabelle zeigt Handelspreise. Wir veröffentlichen nicht die Preise, die CMP letztendlich erhielt, aber wir raten potenziellen Kunden zu handeln!
Angesichts dieser Parameter stimmten IBM, Intellitracker, Manticore Technology, NetIQ, Netratings, Omniture, Thinkmetrics, Watchfire, Webabacus und Websitestory einer Testteilnahme zu. Centrport, Core Metrics, Datanautics und Sane Solutions lehnten ab, während Maxamine und Route Science unsere Minimalanforderungen nicht erfüllten. SAS sagte, dass ihr Produkt nicht vor dem nächsten Quartal fertig sein werde, und Doubleclick konnte keine Ressourcen zur Verfügung stellen.
Neue Werkzeuge
CMP nutzt zwei Analyseapplikationen – eine selbst entwickelte und ein kommerzielles Paket, Accure Insight, gekauft 2001. Beide Applikationen erfüllten die Anforderungen des Unternehmens, als sie entwickelt wurden, können aber nun mit den Anforderungen der mehr als 150 Sites nicht mehr Schritt halten, zumal CMP – wie viele Organisationen – zunehmend mehr Wert auf die Online-Präsenz legt.
Für die Tests der Dienste untersuchten wir zunächst, ob jeder einzelne unseren Grundanforderungen an die Berichterstellung genügte. Wir wollten Pfadinformationen, beispielsweise die Klicks auf der Seite, die auf den Seiten verbrachte Zeit und Eingangs- und Ausgangsseiten. Natürlich interessierten wir uns auch für Verkehrs- und Besucherinformationen, darunter Seitenansichten, eindeutige Besucher und DNS-Domänen der Besucher, Browsertypen und Sprache.
Da es überaus wichtig ist, nützliche Informationen zu liefern, ohne den Helpdesk mit Supportanfragen zu überschütten, bewerteten wir die Benutzerfreundlichkeit mit einer Gewichtung von 25 Prozent. Was die Sicherheit betrifft, untersuchten wir Administrationsfeatures für Zugriff und Autorisierung.
Wir berücksichtigten, wie gut die Dienste unsere Web-Sites zu einer »World-View« kombinierten und wie viel Zugriff auf darunter liegende Daten und Berichtswerkzeuge (und Administration für diesen Zugriff) verteilt und delegiert werden kann. CMPs Modell ist eines des zentralisierten Zugriffs, was gut ist, aber den administrativen Overhead erhöht. Um beispielsweise die Berichte zu definieren, auf die ein individueller Benutzer vielleicht zugreift, muss der Administrator sich alle Berichte ansehen, um festzustellen, wer sonst noch darauf Zugriff besitzt. Zeitsparend wäre eine Verteilung der Berichte nach Gruppen mit einer Liste aller Berichte nach Gruppen.
Dynamische Segmentierung – das Verarbeiten der gesammelten Web-Analysedaten in Gruppen – war ein schwer fassbares Feature. Lediglich Omnitures Sitecatalyst bot diese Fähigkeit, aber Websitestory hat angekündigt, dass ihr nächstes Release von HBX sie ebenfalls enthalten wird. NetIQ bietet sowohl ein abgespecktes Produkt als auch einen Service und sagt, dass ersteres dynamische Segmentierung durchführt. Das wollen wir glauben, denn dynamische Segmentierung erfordert die Unterstützung einer lokalen Datenbank.
Omniture SiteCatalyst 10
Sunderman sagt: Omnitures Sitecatalyst-System bietet etwas für jeden Analysten, vom Statistik-Guru bis zum Novizen. Die Schnittstelle ist leicht navigierbar und erlaubt schnelle Kreuzreferenzen unterschiedlicher Datenpunkte. In einem Bericht über die populärsten URLs kann der Administrator beispielsweise mit einem Klick auf eine der URLs die Benutzer identifizieren, die diese URL am häufigsten nutzen. Die Instrumentenbretter sind bequem und lassen sich in jedes vorstellbare Format konvertieren. Die Administrationsschnittstelle ist viel besser als die der anderen Produkte. Der Administrator sieht, welche User das System benutzen und was sie tun. Ein Nachteil ist, dass sich Berichte via Wählverbindung nur langsam laden. Die Geschwindigkeit über Kabelmodem oder DSL ist akzeptabel.
Insgesamt gute Analysen, bemerkenswert einfache Anwendung und starker Support verhalfen Sitecatalyst zu einem knappen Vorsprung vor Websitestorys HBX. Ein Teil von Omnitures Marketing ist die Aussage, dass das Unternehmen während seiner achtjährigen Geschäftstätigkeit noch keinen einzigen Kunden verloren hat, was sehr beeindruckend ist. Aber die Webanalyse entwickelt sich schnell weiter und ist fern der Reife. Das Unternehmen sollte sich also nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.
Omniture betont den Support. Jedes Sitecatalyst-Konto erhält einen dezidierten Kundendienstmitarbeiter und Implementationsingenieur. Diese Leute bleiben bei jedem Konto und gewährleisten so die kontinuierliche Pflege. Omniture sagt, dass jeder Mitarbeiter nur drei Konten betreut. Das Unternehmen zeigte während unserer Tests gute Reaktionsfähigkeit, aber Tester erfahren ja generell eine höhere Aufmerksamkeit. Lediglich während der Tag-Implementation gefiel uns der Support nicht so gut: Wegen einiger Missverständnisse, wie die Tags zum Sammeln der Daten in den Segmenten zu bewegen sind, führten wir absichtlich ein paar Versuche durch. Keine große Sache, aber während unserer verschiedenen Tag-Versuche ließ der Supportmitarbeiter den CMP-Entwickler, der die Tags platzierte, wie einen Idioten aussehen. Falsch und schlechter Stil.
Sitecatalysts Fähigkeit, dynamische Segmente zu erstellen, ist einmalig. Der durch einen Assistenten unterstützte Prozess erlaubte uns, gemessene Segmente oder Partitionen gegen das Data-Warehouse zu erzeugen. Aber Achtung: Dieser Dienst ist pro Bericht zu bezahlen, er ist in den Standardkosten nicht enthalten. Als Schutz vor der Ausführung eines richtig teuren Berichts sind die Berichte abgestuft für Analysen und Konsultationen durch den Kontobetreuer und Ingenieur.
Viele der getesteten Dienste bieten eine nützliche Berichtdarstellung – eine Browser-Overlay-Ansicht. Sie zeigt, wohin sich die Besucher einer gegebenen Web-Site bewegen und worauf sie klicken, indem sie die Aktivitäten in einem Browser darstellt. Diese Ansicht zeigt dem Administrator auf einem Blick die populären URLs und lässt sich für die Bestimmung von Design-Fixes verwenden. Ist ein populärer Link beispielsweise am unteren Rand der Seite vergraben, könnte es vielleicht sinnvoll sein, ihn heraufzuschieben.
Sitecatalyst nennt diese Ansicht Clickmap; sie erzeugt einen Bericht, der die Webseite mit durchsichtigen Rechtecken überlegt. Zeigt der Administrator mit der Maus auf eines dieser Rechtecke, erhält er Informationen über die Rangnummern der Klicks, die jeder Link erhalten hat. Zeigt die Maus auf ein Seitenobjekt, öffnet sich ein kleines Popup-Fenster, das die Anzahl der Klicks und eine Popularitätseinstufung für diesen spezifischen Link zeigt. Der Administrator kann auch einfach auf die Schaltfläche »Top 5 Links« klicken, um sich die fünf populärsten Links und deren Klickanzahl anzeigen zu lassen. Wie Active-Viewing, Websitestorys Browser-Overlay-Bericht, zeigt Clickmap Site- und Seiten-Bericht-Zusammenfassungen, was dabei hilft, den Bericht in einen Kontext zu setzen. Eine andere schlaue Grafik ist der Reffered-to-Bericht – dieses Baumdiagramm nutzt die Linienstärke, um Verkehrsvolumen zu repräsentieren.
Das Sitecatalyst-Attribut-Import- und -Naming-Tool, kurt SAINT, basiert auf einer Excel-Vorlage und dient zum Im- und Export von Daten in und aus Sitecatalyst. Dieser von Assistenten gestützte Prozess ist einfach genug anzuwenden, aber er ist nicht automatisch wie HBXs Report-Builder. SAINT automatisiert aber beispielsweise die Massenbenennung von Seiten für die Einrichtung von Marketingkampagnen. Diese Automatisierung befreit vom Benennen jeder einzelnen Seite und vom Zusammenführung dieser Seiten.
Sitecatalyst erlaubt den Vergleich zweier Berichtszeiträume – nicht schlecht, aber Thinkmetrics Insite kann vier vergleichen. Wir selektierten zwei Perioden und die zu vergleichenden Daten. Dann stellten wir die Sortierfolge der Daten ein. Das Resultat zeigte die Daten in Tabellenform und verglich prozentuale und numerische Änderungen in einer Spalte. Eine andere Ansicht stellte Datenbereiche als Trend dar und zeigte, wie viel Verkehr ähnliche URLs zur gleichen Zeit hatten.
Die Schnittstelle von Sitecatalyst war eine der am leichtesten zu benutzenden. Erweiterbare Menüs unterteilten die Berichte beispielsweise in Commerce und Verkehr. Wir konnten durch Untermenüs navigieren oder uns eine Übersichtsseite, den Report-Navigator, anzeigen lassen, der uns dabei half, Berichte zu finden, die wir uns schon einmal angesehen hatten.
Die Trend-Ansicht zeigte ein Top-N-Liniendiagramm mit Top-URLs, das den Vergleich von Aktivitäten leicht machte. (Top-N bedeutet die Beschränkung einer angezeigten Liste auf die am häufigsten benutzten oder höchstvolumigen Elemente einer spezifischen Messung.) Sitecatalyst bot außerdem eine Point-and-Click-Schnittstelle für die Erzeugung kalkulierter Messungen.
Sitecatalyst unterstützt kontextsensitive Hilfe und bietet eine PDF-Datei mit guten Suchfunktionen und Index. Uns gefielen die Nutzungsempfehlungen und die Erklärungen der kalkulierten Messungen einschließlich der benutzten Formeln. Sitecatalyst erklärte was es bedeutet, Daten beispielsweise für einen 2-Perioden- oder A/B-Bericht zu normalisieren, und gab uns zwei kurze, spezifische Beispiele, die Szenarien beschrieben, in denen die Normalisierung die Analyse verbessern würde (und warum).
Die Schnittstellenreaktionen waren während unserer Tests gut. Das bedeutet nicht, dass wir nie auf Berichte warten mussten, aber Sitecatalyst zeigt einen Fortschrittsindikator und die Optionen, den Bericht per E-Mail zu versenden oder abzubrechen.
Das Produkt bietet eine ganze Reihe von durch den Benutzer verwaltbaren Features. Der Administrator kann beispielsweise Passwortänderungen beim Login erzwingen und Zeiträume definieren, während derer Benutzer-IDs gültig sind. Sitecatalyst enthält auch Einstellungen, die Benutzerrollen beschreiben, beispielsweise Security-Manager. Innerhalb der Security-Manager-Einstellung konnten wir Passwortalterung und -charakteristiken, IP-Login- und E-Mail-Domäneneinschränkungen einstellen. Möglich ist es ferner, temporäre Benutzer zu erzeugen. Das Schöne dabei ist, dass sie nach einer definierten Frist wieder spurlos verschwinden. Das Produkt unterstützt Benutzergruppen für die Definition von Berechtigungen und Zugriffssteuerung zur Report-Suite und mehr. Wir konnten beispielsweise den Zugriff für jede Report-Suite (Commerce, Verkehr und Pfad) ein- oder ausschließen und sogar spezifische Berichte einer Suite selektieren. Delegierte Zugriffssteuerung ist allerdings nicht möglich. Der administrative Zugriff ist global – jeder Benutzer mit Administrationsrechten kann auf die gesamte Suite zugreifen.
Das Gruppen-Management und die Report-Suites von Sitecatalyst limitieren die Menge der Daten, die einem Benutzer präsentiert werden – eine Form der Personalisierung. Uns gefiel sehr, dass Sitecatalyst die Menü- und Site-Auswahlen basierend auf den für eine spezifische Gruppe definierten einschränkt. Nicht angezeigte irrelevante Informationen reduzieren Supportanrufe und verbessern die Benutzerfreundlichkeit. Da gerade von Benutzerfreundlichkeit die Rede ist: Endbenutzer können Instrumentenbretter erzeugen – kleine Repräsentationen bevorzugter Berichte. Diese Instrumentenbretter lassen sich sharen, und der Administrator kann einer Benutzer-ID Default-Instrumentenbretter zuordnen.
WebSiteStory HBX On-Demand Web Analytics
Sunderman sagt: Eine der Hauptunterscheidungsmerkmale von HBX ist, dass das Produkt Daten aus dem Data-Warehouse in ein angepasstes Excel-Spreadsheet importieren kann. Dabei verwendet das Produkt den »Report-Builder«, ein Visual-Basic-Excel-Plugin. Ich liebe VB-Plugins nicht besonders, aber es funktionierte gut, obwohl einige Aktionen seltsame Resultate hervorbrachten. Dieses Feature ist ein wenig schwierig in den Griff zu bekommen, ermöglicht aber einer Organisation, anzupassen, wie sie die Verkehrsdaten sieht. Außerdem lässt sich damit die Erzeugung sonst arbeitsintensiver benutzerdefinierter Ansichten für Business-Manager automatisieren. Die reguläre Browser-Schnittstelle wurde gut entworfen und bietet etwas für jedermann. HBX führt jeden Freitag auf Web basierende Trainings durch, an denen Kunden teilnehmen können. Diese Trainings sind eine exzellente Einführung. Es ist prima, zu sehen, welche Fragen Benutzer anderer Unternehmen stellen.
Das acht Jahre alte Unternehmen sollte jeder Interessent berücksichtigen: HBX besitzt die Analysen, den Support, die Antwort, den Preis und das heißeste Feature aller getesteten Produkte – und damit landete das Produkt nur zwei Hundertstel hinter unserer »Referenz«.
Was ist dieses heißeste Feature der Web-Analyse? HBXs Report-Builder. Dieses Feature erhielt den meisten Applaus von den Endbenutzern. Es ist brillant in seinem Ansatz als Ad-hoc-Berichtersteller, weil es die Schnittstelle benutzt, die jeder benutzt: Excel. Administratoren erzeugen Berichte, während die Benutzer flotte Spreadsheets erhalten, die automatisch mit den jüngsten Web-Analyseinformationen aktualisiert werden.
Wir luden und installierten das Visual-Basic-Plugin (langsame 10 Minuten) und kannten uns nach Ausführung von ein paar Tutorials schon gut aus. Um Berichte erzeugen zu können, benötigt man Excel 2002, aber Berichte lesen können auch Excel-Versionen bis zurück zu Excel 97.
Ein paar Assistenten führten uns durch die Selektion von Analysefeldern. Die Felderzeugung und jede damit zusammenhängende Verarbeitung findet beim HBX-Dienst statt. Ein automatischer Download erfolgt »on demand« und/oder in geplanten Intervallen. Die resultierenden Daten werden verarbeitet und dargestellt, wie andere Excel-Spreadsheet-Daten auch.
Der Prozess war nicht ohne Probleme. Wir hatten wiederholt VB-Fehler, die, zugegeben, oft durch unsere eigenen Fehler ausgelöst wurden, aber wir sorgen uns um die Fähigkeiten der Endbenutzer, problemlos zu arbeiten.
Active-Viewing ist HBXs Browser-Overlay-Werkzeug. Es arbeitet ebenfalls als Plugin und zeigte uns Klick-Strom- und Seitennutzungs-Statistiken als durchsichtige Overlays. Active-Viewing variiert die Farbintensität der Overlays, um den Rand und die Gesamtanzahl der Klicks zu zeigen. Die Daten sammelt und zeigt das Werkzeug nahezu in Echtzeit. Wir waren in der Lage, uns eine 92-Tage-Historie darstellen zu lassen – das ist sehr nützlich für Trends. Active-Viewing zeigt auch Berichte, beispielsweise Gesamt-Site-Verkehr und spezifische Seitenstatistiken. Die Klickanalyse enthält die Top-Ten-Links sowie alle Objekte der Seite und ihre Ränge. Wie Sitecatalysts Clickmap zeigte uns Active-Viewing – allerdings in Tabellenform – die Seiten, von denen Benutzer kamen oder zu denen Benutzer gingen. Active-Viewing bietet außerdem eine nette Ansicht abgelaufener Links in einer Tabelle unter der Browser-Ansicht.
Alle Anbieter versuchten, eine Art Trichter zu bieten, eine Grafik für die Anzeige der Pfadanalysen – wie die Seiten, die zu einem Kauf oder einem anderen Resultat führen –, aber HBX lieferte mehr Informationen als die meisten anderen. Jede Ebene oder Webseite in der gewünschten Sequenz verfolgt, wie viele Benutzer bis zu jeder Seite in der Folge fortschreiten. Auf der zweiten Ebene dieser Analyse zeigt HBX ebenfalls mehr Details, und zwar die Seiten, die die Benutzer aufsuchen, die den »Trichter« verlassen.
Gut gefielen uns die Internal-Search- und Failed-Keyword-Berichte, die dem Administrator sagen, nach welchen Schlüsselwörtern Besucher suchten und welche davon keine Resultate lieferten. Wir schätzten auch HBXs kontextsensitive Onlinehilfe. Als wir uns beispielsweise den Bericht über eindeutige Besuche ansahen, definierte das Hilfe-Utility für uns klar und deutlich, was ein eindeutiger Besuch ist und wie er sich von wöchentlichen und monatlichen Besuchen unterscheidet. Kurz und auf den Punkt gebracht.
HBX fügt gesendeten Berichten ein hilfreiches Glossar hinzu. Als wir einen Inhaltsbericht ausführten und als PDF-Dateianhang per E-Mail verteilten, konnten die Empfänger sofort feststellen, was der Bericht beschreibt, denn das Glossar erklärte jede einzelne Spaltenüberschrift. HBX stand hier aber nicht allein – Sitecatalyst und Webtrends fügen ebenfalls hilfreiche Beschreibungen hinzu.
Websitestorys Support war im Vergleich mit anderen Diensten nicht ganz so toll. Anfangs wählten wir die auf der Web-Site des Anbieters genannte gebührenfreie Rufnummer und stießen lediglich auf einen Anrufbeantworter. Einige Stunden später versuchten wir es noch einmal und stellten dabei fest, dass diese Nummer nur für Support nach Büroschluss gedacht ist. Wir erhielten dann die richtige Nummer und erreichten darüber schließlich den technischen Support.
HBXs Performance war gelegentlich unter Par. Bis zu 20 Sekunden mussten wir schon einige Male auf Berichte warten. Wenigstens zeigte die Schnittstelle einen Text, der darauf hinwies, dass die Verarbeitung im Gange ist und wir die Ruhe bewahren sollten.
Die Zugriffssteuerung von HBX ist in drei Funktionen unterteilt: Administration, Berichterstellung und Site-Zugriff. Das ist ein einfaches Setup, bietet aber genug Kontrolle, um nützlich zu sein. HBX offeriert weder Mechanismen zur Durchsetzung starker Passwörter noch temporäre Benutzer, aber Passworte laufen nach einer bestimmten Zeitspanne ab.
Dass HBX kein Gruppenmanagement enthält, ist ein echter Nachteil und vielleicht ein Problem für große Organisationen. Hat die Benutzerbasis eine verwaltbare Größe, ist die Zugriffssteuerung pro Benutzer funktionell. Sie bietet administrativen oder Nur-Lese-Zugriff pro Site oder maßgeschneiderten Zugriff auf spezifische Berichte. Wir entschieden uns dafür, nur einigen die generellen Berichtkategorien zu erlauben, darunter Kampagnen, Inhalt, angepasste Messungen, Instrumentenbretter, Seiten, Segmente und Systeme. HBX fügt wie Sitecatalyst und Webtrends eine Personalisierung in Form von Instrumentenbrettern hinzu. Wir beschränkten den Benutzerzugriff ferner auf spezifische Berichtstypen. In der Besucherkategorie selektierten wir beispielsweise Zeitzonen, Sprachen, Staaten und Städte. So konnten wir den Berichtszugriff auf Benutzerbasis sehr feinkörnig definieren. Trotzdem war es ermüdend, den Zugriff pro Benutzer pro Site zu definieren – Gruppenzugriff ist gefragt!
NetIQ WebTrends 7 On Demand
Sunderman sagt: Dieses ist eines der besten Produkte. Die Support-Ingenieure verstehen wirklich etwas von Analysen und geben wunderbare Ratschläge. Nachteilig ist die schwierige Navigation zwischen Daten auf und dem Kombinieren von Daten über Web-Sites. Ich nahm an einer Sitzung der regionalen Benutzergruppe teil und sprach mit einigen über deren Erfahrungen. Diese Sitzungen sind nützlich und bieten den Consultants, die sie leiten, kaum Gelegenheit, eine Verkaufsveranstaltung daraus zu machen. Der Service war hervorragend während der gesamten Testperiode. Das Produkt kann im eigenen Haus ausgeführt werden, was ein Vorteil für Unternehmen ist, in denen Datensicherheit und -schutz höchste Priorität besitzen.
NetIQ bietet Webtrends als Dienst an, was einige Administratoren sicher überrascht. Die Log-Analyse des Anbieters hat eine lange Historie, und aggressive Mitbewerber bezeichnen sie als alt und nur für kleine und simple Installationen geeignet. Das ist schlichtweg falsch. NetIQ hat ihr Angebot aufgefächert und bietet Log-Analysen für kleinere Unternehmen, auf Tag basierende Javascripts-Produkte und den von uns getesteten Dienst »WebTrends On Demand«, kurz WTOD. Die Reife von WTOD zeigt sich in der Dokumentation, bei der Hilfe und beim Support. Der Anbieter hat eine große installierte Basis, aktive Benutzergruppen in vielen Städten und eine über Jahre gepflegte, gut geschriebene Dokumentation.
Das Webtrends-Softwareprodukt, das für den Dienst verwendet wird, kann eine Site partitionieren, was eine Analyse des Verkehrs aus mehreren Perspektiven ermöglicht. Wir konnten Segmente basierend auf Tag-ID, URL und Domäne erzeugen. Eine interessante Segment-/URL-Abfrage ließ uns an die Erzeugung dynamischer Partitionen für die Beantwortung von Ad-hoc-Queries über Intersite-Verkehr denken. Aber so weit ging das Produkt dann doch nicht. WTOD bot aber andere interessante Wege. Der Data-Source-Splitter beispielsweise erzeugt Logdateien, die sich für die Erstellung von Sub- oder Supersets von Dateien nutzen lassen. Eine andere Segmentierungsmethode ist die Verwendung von »Parent-Child« genannten Profilen, die es dem Administrator erlauben, Analyse-gebundene Daten basierend auf URL, Domäne oder Tag in Untergruppen einzusortieren.
Die in Konfiguration und Design unterteilte Ad-hoc-Berichterstellung von WTOD ist gut. Unter »Konfiguration« wählt der Administrator die zu verfolgenden Seiten, Titel und Datenquellen. Die Designfunktionalität entspricht mit Inhalt, Grafik und Zugriffsauswahlen einem konventionellen Ad-hoc-Berichtschreiber. WTOD kommt mit vielen vorgefertigten Schablonen und Berichten, die sich alle kopieren und modifizieren lassen. Mit Schreib-, Lese- und Löschzugriff können sich die Benutzer auch eigene Schablonen erstellen.
Smartview, WTODs Browser-Overlay-Bericht, gleicht denen in Sitecatalyst und HBX, beansprucht aber mehr Zeit für Installation und Anwendung. Logons waren gelegentlich sehr langsam, aber problematischer war die Zeit, die für die Installation drauf ging, obwohl unsere JVM einsatzbereit war. Während der langwierigen Installation sahen wir lediglich eine Fortschrittsanzeige im Browser – das schreit geradezu nach Support-Anrufen.
Smartview ist eng mit der Gesamt-WTOD-Architektur verknüpft, so dass sich Profile, die ein Administrator für die Verfolgung spezifischer Domänen erstellt hat, einfach in Smartview-Sammlungen übersetzen lassen. Wir konfigurierten eine und fanden sie sehr nützlich. Während allerdings IBMs Surfaid Daten anzeigt, die alle paar Minuten gesammelt werden, zeigt Smartview lediglich Daten des vorangegangenen Tages.
Ein Alleinstellungsmerkmal von WTOD ist dessen Express-Viewer-Desktop-Webanalyse-Monitoring-Applikation, die aussieht wie ein MP3-Player mit unterschiedlichen Skins und Anzeigeoptionen. Der Download- und Installationsprozess war langsam, aber zur Belohnung gab es Output, konfigurierbar zur Anzeige von Grafiken oder Ticker-Bändern. Das ist ein schneller, einfacher Weg, auf spezifische Daten zuzugreifen.
Die Benutzerschnittstelle von WTOD erforderte zur Navigation ein bisschen zu viel hin und her. Aber einmal im Berichtabschnitt angelangt, war es einfach, Änderungen durchzuführen. Die Antwortzeit der Schnittstelle für die Berichtsdarstellung war in Ordnung. Das Produkt bot gute Feinkörnigkeit für alle Berichtstypen und Funktionen innerhalb der Schnittstelle. Dreizehn verschiedene Bereiche bieten eine vollständige Reihe von Berichterstellungs-, Generierungs- und Kontoadministrationsoptionen.
Die Profile von WTOD erlauben es, Web-Site-Hierarchien zu definieren. Um dies zu testen, erzeugten wir Profile mit den Sites von Network Computing und Network Magazine als Kinder einer CMP-Web-Site. Anschließend konnten wir über eine einfache Pull-down-Liste jedes der Pofile als Filter für die Anzeige von Berichten nutzen.
Die Hilfe von WTOD ist so wie jede Hilfe sein sollte: kontextsensitiv, zusammenfassend und verlinkt mit weiteren, detaillierten Informationen. Der Support durch NetIQ-Support-Ingenieure war ein wenig unangenehmer: Wir hatten ein Problem mit der Aktivierung einer Benutzer-ID und wurden für Hilfe zum technischen Support geführt. Nach einer halben Stunde in der Warteschleife hinterließen wir eine Sprachmitteilung. Hört uns jetzt jemand?
WTOD bot die von uns erwartete Benutzer-Zugriffssteuerung mit vordefinierten Controls für Konten, Daten, Berichterstellung und Administration. Unerklärlich blieb, warum wir nach der Erzeugung eines Benutzerkontos für die Konfiguration der Benutzerrechte in einen anderen Teil der Schnittstelle wechseln mussten.
WTOD fehlen wie HBX eine delegierte Steuerung und Gruppensteuerung – Benutzer müssen also innerhalb jedes einzelnen Profils eingerichtet werden. Das ist nicht weiter problematisch, wenn die Benutzergemeinschaft klein und statisch ist, ändert sie sich aber häufig, wird der Administrator das Produkt bald nicht mehr mögen. WTOD bietet Administratorrichtlinien für die Durchsetzung starker Passwörter und Passwortablauf, aber keine temporären Benutzer.
NIBM SurfAid Analytics
Sunderman sagt: Die Surfaid-Schnittstelle enthält ein Query-Tool, mit dem sich »on the fly« benutzerdefinierte Berichte für Statistikfreunde und einige Point-and-Click-Berichte für Anfänger erzeugen lassen. Die Schnittstelle ist schnell, hat ein einfaches Design und ist gut organisiert, aber sie bietet Benutzern, die ein wenig Anleitung für tiefergehende Analysen benötigen, kaum Hilfe. Dieses Werkzeug ist gut für Organisationen, die Web-Site-Analysen zentralisieren wollen.
Da Surfaid von Big Blue kommt, fürchteten wir, es mit einem recht komplexen Tool aufnehmen zu müssen, aber unsere Sorgen waren unbegründet. Der Dienst antwortete flink, und wir fanden Features und Funktionen, ohne uns durch Red-Books oder diese unbequemen Architekturdokumente wühlen zu müssen.
Linktracker, IBMs Browser-Overlay-Ansicht, ist neu. Wie seine Rivalen zeigte Linktracker uns eine Klickanzahl mit den Prozentsätzen der Gesamtklicks und Anzeigen. Typisch für Surfaid: Die Voreinstellungen für die Linktracker-Applikation sind öffentlich und lassen sich leicht ändern. Wir stellten beispielsweise eine Bewertung basierend auf den Aktivitäten seit dem vorangegangenen Tag ein – vom Anfang dieses Tages bis zu den aktuellen fünf Minuten. HBX und Sitecatalyst zeigen zwar ebenfalls Echtzeitdaten, aber nicht mit dieser Genauigkeit. Wie bei den anderen Produkten begleiten konfigurierbaren Grafiken und Tabellen, die den Site-Gesamtverkehr zeigen, auch IBMs durchsichtige Browser-Ansicht.
Wir erzeugten eine Reihe von Linktracker-Applikationen für verschiedene Zeiträume und verglichen Tag-für-Tag-Verkehr. Diese Berichte lassen sich per E-Mail zu den Benutzern senden, die lediglich die Applikation öffnen müssen, um die Messergebnisse zu sehen – keine Anstrengungen, keine Probleme, keine Support-Anrufe.
Das Datenanalyse-Java-Applet von Surfaid ist sehr nützlich. Wir erzeugten damit Ad-hoc-Berichte über Besuche, Referenzen und Inhaltsdaten. Alle gesammelten Daten sind in Tabellen- und Grafikformaten verfügbar. Analysegebiete, beispielsweise Inhaltskategorie, Referenzen und Seitenansichten, dienen zur Organisation der Messungen.
Leicht selektierten wir einige Maße und führten einen Bericht aus. Das Lesen der umfassenden Online-Hilfedateien erforderte allerdings einige Zeit und Konzentration, so dass diese Funktionalität einigen Endbenutzern möglicherweise verschlossen bleibt.
Das Pathing-from-Anchor-Tool, ein weiteres Java-Applet, erlaubt die Auswahl einer Seite und eines Datums. Das Tool schaut dann nach den Pfaden, die ein Besucher von dieser Seite bis zu einer spezifischen Anzahl von Seiten eingeschlagen hat. Dies ist sehr nützlich, um das Verhalten von einem spezifischen Ort aus nachzuvollziehen.
Ein weiteres nützliches Werkzeug, das Sitecatalysts A/B-Berichten gleicht, ist Surfaids Kategorievergleichs-Applikation. Diese zeigt die Messung eines Tages verglichen mit einer früheren Periode. Wir konnten beispielsweise die Seiten vom Mittwoch mit denen vom Dienstag vergleichen. Dabei stellte das Tool Resultate, die sich um 30 Prozent oder mehr erhöht hatten, in Rot, Resultate mit einer Erhöhung zwischen 20 und 29 Prozent in Gelb und Resultate mit weniger als 20 Prozent Erhöhung in Grün dar.
Der Echtzeit-Monitor von Surfaid ist einmalig: Er zeigt Performancedaten aus unterschiedlichen Zeitzonen. Verfolgen lassen sich unter anderem Besuche, schlechte Daten, Exit-Links nach Besuchen und wiederholte Besuche. Der Bericht kann mehrere Stunden (bis zu zwei Tage) umfassen, mit Aktualisierungen jede Minute und ausgeführt – natürlich – in einem Java-Fenster. Sind historische Daten erst einmal vorhanden, lassen sie sich mit beliebigen Werten aktualisieren. Einen Export der Daten in ein Excel-Spreadsheet und die Speicherung als Grafik unterstützt das Produkt ebenfalls. Der Bericht-Scheduler liefert Reports auf Wunsch automatisch als Excel-Worksheet.
IBM offeriert ein Business-Integrationsmodul, das Konversionen und dazu gehörende Werte verfolgt, aber dieses Modul ist nicht Bestandteil des Basispakets. Da wir uns nicht auf Kampagnenanalysen konzentrierten und es außerdem zusätzliches Geld kostet, installierten wir dieses Modul nicht.
Surfaid besitzt keine kontextsensitive Online-Hilfe, aber die Benutzeranleitungen sind einfach genug zu benutzen – wir fanden Informationen zu allen uns interessierenden Themen, ohne lange suchen zu müssen. Eine Hilfe-Schaltfläche und ein paar Bildschirmdialoge mit Informationen über bestimmte Aufgaben hätten wir trotzdem gern gesehen. Lästig ist, dass sich die Surfaid-Schnittstelle nur langsam lädt.
Das Benutzersetup von Surfaid ist einfach und geradlinig. Sechs Zugriffsrollen sind standardmäßig vordefiniert. Die Zugriffsrollen enthalten neben der normalen Administration eine Sicherheitsadministrations-Rolle – eine Aufteilung der Verantwortlichkeiten, die viele IT-Stäbe verlangen.
Die Administration von Gruppenzugriffen ist effizient, bietet ein einfaches Setup und feine Steuerung. Surfaid verteilt die Steuerung auf Analysegebiete, darunter Besuchsfrequenz, Verkehrstyp oder Referenzen, Messungen (Hits/Besuche, Seitenansichten, Besucher pro Minute etc.), Filter und Berichte. Wir erzeugten Berichte und schlossen sie basierend auf Gruppenmitgliedschaften in spezifische Benutzeransichten ein oder daraus aus. Mit der Gruppen-/Berichtsteuerung spezifizierten wir, welche Berichte Benutzer exportieren konnten.
Leicht erzeugten wir Gruppen und definierten beliebige Kombinationen aus Analysegebiet, Messung, Filter und Bericht. Benutzer können nicht Mitglieder mehrerer Gruppen sein, aber es ist so einfach, Gruppen zu erzeugen und Zugriff zu gewähren, dass dies kein großes Problem ist. Die Personalisierung besteht hauptsächlich aus der Anzeige verfügbarer Berichte und einer »Favoriten-Berichte-Box«, zu der sich Benutzer leicht verbinden können.
Die Berichtschreiber-Schnittstelle von Surfaid ist leicht zu benutzen, wenn man einmal weiß, wie es geht, aber sie ist komplexer als die der Rivalen. Das Produkt gruppiert Berichte in Ordner und Gruppen und zeigt alle Berichte, die in den vergangenen vier Wochen ausgeführt wurden, geplante Berichte, per E-Mail gelieferte Berichte und auf Ad-hoc-Basis ausgeführte Berichte. Administratoren erhalten außerdem eine Liste, die die Kosten pro Bericht und die Gesamtkosten zeigt.
Surfaids Kategoriewerkzeug ist eine Java-Applikation für die Partitionierung von Web-Sites. Die Hierarchie ist in fünf Gebiete unterteilt: Inhalt, Referenz, Verkehr, Zeit und Besucherinformation. Wir unterteilten jedes Gebiet weiter in separate Sammelcontainer, indem wir Ordner oder Subkategorien innerhalb der fünf Basisgebiete benannten. Zum Aussortieren der Daten definierten wir dann URL-Übereinstimmungs-Strings. Der Prozess war einfach und flexibel.
Manticore Technology Virtual Traffic Master 4.0
Sunderman sagt: Dies ist ein Produkt, das man beachten sollte. Das exzellente Produkt integriert Web-Verkehrsanalyse, E-Mail-Kampagnenverfolgung und Anzeigen-Verfolgung. Die Schnittstelle bietet gut aussehende und schnell ladende Berichte. Die beste Funktion ist, dass Systembenutzer mit der URL verknüpfte Titel-Tags innerhalb der Virtual-Traffic-Master-Schnittstelle umbenennen beziehungsweise korrigieren können. Dieses Werkzeug ist nützlich, weil Titel-Tags eine bestimmte Seite häufig nicht akkurat beschreiben und der Verkehrs-Analysator den Titel-Tag auf der Webseite vielleicht nicht ändern kann. Manticores Support während unserer Tests war besser als jeder andere: entgegenkommend, flexibel, neugierig, extrem kompetent und freundlich. Gleich aus der Verpackung heraus funktionierte der Code gut.
Manticore berichtet nicht nur über Web-Nutzung, sondern geht einen Schritt weiter in Richtung Verkehrsanalyse. E-Mail-Integration ist Manticores älteste und stärkste Funktion. Wir haben zwar dieses Gebiet nicht ausgiebig getestet, dennoch führten wir einen einfachen Versuch durch, bei dem wir eine E-Mail sendeten, die zurück bis zur Web-Site verfolgt wurde. Die E-Mail-Applikation und der Web-Browser verwenden gemeinsam einen auf der Arbeitsstation des Besuchers platzierten Cookie. Damit kann ein Administrator die ID der Besucher bestimmen, die eine E-Mail von ihm empfangen und daraufhin seine Web-Site besuchen. Der Administrator erhält detaillierte Informationen über geöffnete E-Mails und kann Besucher über deren E-Mail-Adressen identifizieren.
Manticore sagt, dass selbst dann, wenn Cookies nicht gemeinsam verwendet werden, eine Verfolgung der E-Mail-Öffnungsrate möglich sei, sofern der E-Mail-Client HTML-E-Mail verarbeitet und Images nicht explizit blockiert.
Virtual-Traffic-Master bietet keine Browser-Overlay-Berichte. Unter Verwendung der typischen Datumsbereiche lassen sich aber Daten vergleichen. Beispielsweise konnten wir uns den globalen Verkehr zwischen den Sites von Network Computing und Network Magazine ansehen und die Seiten mit den meisten Hits bestimmen.
Es ist leicht, in Virtual-Traffic-Master zu navigieren und Berichte zu ändern. Erleichternd sind die immer am oberen Rand der Berichte vorhandenen Werkzeugleisten und die Registerkarten-Navigation zwischen Hauptkategorien wie Besucher, Seiten und Demographien. Die anderen Dienste bieten diese Werkzeuge ebenfalls, aber die Schnittstelle von Virtual-Traffic-Master ist einfach schick, und die Info-Popups geben neuen Benutzern schnell eine Idee, wo sie am besten mit dem Umgraben der Daten beginnen.
Manticores Hilfe ist immer bei der Hand, und erneut macht es die gut entworfene Schnittstelle einfach, herauszufinden, wie es geht. Die Hilfe ist allerdings nicht kontextsensitiv.
Das Anmelden beim Dienst kann ein langsamer Prozess sein; einmal versuchten wir gar vergebens, uns zur Tagesmitte anzumelden – wir erhielten die Nachricht, dass gerade die Datenbank gewartet werde.
Das Benutzersetup war Dank voreingestellter Benutzer-, Power-User- und Administrator-Zugriffsprivilegien einfach. Site-Zugriffsbeschränkungen fehlen allerdings. Interessanterweise unterstützt Manticore die Zugriffssteuerung über IP-Adressen oder Domänen. Besitzt ein Benutzer beispielsweise das Recht, die Berichtschnittstelle zu benutzen, und die Firewall ist offen für seine Home-Breitbandverbindung, kann der Administrator die Anzeige einschränken, falls der Benutzer nicht an einer IP-Domäne innerhalb des Unternehmensnetzwerks angemeldet ist. Virtual-Traffic-Master unterstützt weder temporären Benutzer noch verlangt es eine Passworterzeugung, aber es arbeitet mit Passwortablaufinformationen.
Der Dienst unterstützt auch keinen Gruppenzugriff, bietet aber ein paar Personalisierungsoptionen: »My Manticore«, eine Sammlung favorisierter Berichte, gewährt über Registerkarten und Dashboards leichten Zugriff. Dashboards sind miniaturisierte Versionen von Berichten, die eine Zusammenfassung bieten – bei einem Klick darauf öffnet sich der vollständige Bericht. Dashboards richtet sich normalerweise jeder Benutzer selbst ein, aber sie lassen sich auch mit Modifizierungs- oder Nur-Lese-Rechten sharen.
WebAbacus 4.1
Webabacus liefert gute Analysen mit einer intuitiven Schnittstelle, aber seine Administration, Werkzeugsammlung und Kosten sind nur Durchschnitt.
Intellitracker Maximiser
Maximiser ist ein vollständiger Analysedienst, der uns für den unglaublichen Preis von 27000 Dollar pro Jahr angeboten wurde. Aber ein aggressiver Preis kann nicht über nur durchschnittliche Berichte, Administration und Bedienerfreundlichkeit hinwegtäuschen.
ThinkMetrics InSite
Insite funktioniert nur auf einer einzelnen Site, dies aber zu einem Sonderangebotspreis von 50 Dollar pro Monat pro 100000 Seitenansichten ohne vertragliche Verpflichtungen. Thinkmetrics Insite-Basisversion ist ein prima Weg, einen Zeh ins Analysewasser zu halten. Natürlich erhält man keine Segmentierung für mehrfache Domänen, Sites und Verzeichnisse. Und die Berichterstellung ist limitiert.
NetRatings SiteCensus
Der Hersteller Netratings, zuvor bekannt als Red Sheriff und dann als Nielsen/Netratings, ist ein gemeinsamer Versuch von Nielsen Media und Netratings. Sitecensus bietet simple Steuerungen und tiefe analytische Berichterstellung, aber dem Produkt fehlen Segmentierungsfähigkeiten, erweiterte Werkzeuge und die administrativen Funktionen, die man in den anderen Produkten findet.
Nielsen ist seit der Übernahme von Red Sheriff dabei, Dienste zu kombinieren, aber in der Zwischenzeit bietet das Produkt zu wenig.
Watchfire WebXM 3.0 Analytics
Watchfire, ein Anbieter von Web-Site-Usability-, Privacy- und Compliance-Produkten, offerierte ihren Web-Analysedienst für diesen Test. Mit dem Fehlen von Multi-Site-Analysen, einem hohen Preis (99000 Dollar) und der erforderlichen Verpflichtung, drei Jahre dabei zu bleiben, schnitt der Dienst nicht gut ab.
Info
So testete Network Computing
Während unserer Tests verfolgten wir Live-Besucherverkehr auf den Web-Sites www.networkcomputing.com und www.networkmagazine.com. Wir führten eindeutige Javascript-Tags aus, einen Tag für jede Site und einen gemeinsamen Tag, der auf beiden Sites lief. Damit besaß jede Site zwei Tags pro Anbieter. Die individuellen Tags kommunizierten mit den Produktionsdiensten jedes einzelnen Anbieters. Wir erhielten damit spezifische Besucherinformationen individuell für jede Site und den globalen Verkehr über beide Sites. Anfangs waren wir uns nicht sicher, wie viel Overhead das Tagging auf die Sites laden würde. Deshalb nutzten wir Gomez´s GPN-Dienst, um die Tag-Downloadzeit zu ermitteln. Keiner der Tags benötigte mehr als ein paar Sekunden für den Download, selbst über langsame Wählverbindungen.
Hier ist ein Beispiel-Tag:
<script language="JavaScript1.1"
type="text/javascript">var
SA_ID="yourEnterprise;yourSite";
</script>
<script language="JavaScript1.1"
type="text/javascript"
src="//stats.surfaid.ihost.com/
yourScript.js"></script>
<noscript>
<img src="//stats.sufaid.ihost.
com/crc/images/uc.GIF?1.20&your
Enterprise&yourSite&noscript"
Height="1" width="1" alt=""
Border="0" />
</noscript>
<!- Copyright IBM
Corporation, 2001-2004 ->
Die Tags eines jeden Anbieters sammelten eine Woche lang Daten unserer Produktions-Sites. Trotz der Dauer unserer Tests – mehr als 12 Wochen – sammelten wir pro Anbieter also nur Daten für eine Woche. Damit reduzierten wir leider unsere Fähigkeit, Trending-Berichte zu vergleichen. Wir pflegten während der gesamten Testphase die Managementschnittstellen der Produkte, um die Feature-Sammlungen vollständig zu erforschen und zu vergleichen.
Fazit
Die meisten der getesteten Dienste überraschten uns angenehm. Unsere »Referenz«, Omnitures Sitecatalyst, lag nur knapp vor Websitestorys HBX On-Demand-Web-Analytics. Ausschlaggebend für das geringfügig bessere Ergebnis von Sitecatalyst waren die insgesamt guten, in leicht benutzbarer Form gelieferten Analysen sowie die ausgezeichnete dynamische Segmentierung. HBX besitzt einige interessante Berichtsfeatures und wurde von unseren echten Benutzern sehr gelobt. NetIQs Webtrends-Dienst erhielt die Bronzemedaille. Nach Forrester Research hält NetIQ den Löwenanteil des Web-Analyse-Marktes. Das liegt vor allem an der Reife ihres Standalone-Produkts – uns gefiel, dass NetIQ auch einen Dienst mit vielen nahezu identischen Features bietet. IBMs Surfaid-Analytics entsprach unseren Top-Produktfeatures Feature für Feature und fügte noch viele brauchbare Werkzeuge hinzu, aber sein Preis ließ dieses Angebot zurückfallen. Manticores Virtual-Traffic-Master zeigte eine gute Integration zwischen Web-Analyse und E-Mail. [ nwc, dj ]