Intel-Prozessoren haben angeblich Sicherheitslöcher
Die Core-2--Prozessoren, die Intel bis April auslieferte, sollen ernst zu nehmende Sicherheitslücken aufweisen. Das behauptet Theo de Raadt, Begründer des OpenBSD-Projekts.

Ein Software-Entwickler behauptet, dass Intels Dual-Core-Prozessoren Sicherheitslücken aufweisen.
De Raadts Kritik gründet sich auf einer »Errata-Liste«, die Intel im Mai veröffentlichte, und auf eigene Tests. Er führte diese mit Core-2-CPUs und OpenBSD durch. Diese Software soll das angeblich weltweit sicherste Betriebssystem sein.
Laut de Raadt sind die meisten Bugs eher harmloser Natur, sprich sie können zu Abstürzen eines Rechners führen. Einige jedoch könnten von Angreifern ausgenutzt werden. Über das »Wie« schweigt sich der Software-Experte jedoch aus.
Intel wies die Vorwürfe zurück: Sowohl das Unternehmen selbst als auch OEM-Partner und Systemhäuser würden separate Testprogramme durchführen, um Fehlern auf die Spur zu kommen. »Wir veröffentliche Errata-Listen seit 1994«, sagte ein Unternehmenssprecher. »Es gibt wohl kaum eine Halbleiterfirma, die Vergleichbares tut.«
Zurückhaltende Reaktionen
Forscher, Systemhäuser und Software-Entwickler reagierten mit Zurückhaltung auf die Vorwürfe von de Raadt. Linux-Guru Linus Torvalds etwa schrieb in einer E-Mail, dass alle Prozessoren Fehler aufweisen. Ein Wissenschaftler, der anonym bleiben möchte, bezeichnet de Raadts Verhalten als »komplette Überreaktion«.
Der OpenBSD-Gründer beharrt jedoch auf seinem Standpunkt. Die Fehlerliste sei schlimmer als alles, was er diesbezüglich zu Gesicht bekommen habe.
Betroffen seien alle Doppelkern-CPUs von Intel, die vor Ende April hergestellt wurden.