Internetkriminelle steigen ins Servicegeschäft ein
Viren und Würmer musste sich bisher jeder Cyber-Kriminelle mit entsprechenden Softwarewerkzeugen selbst basteln, Daten selbst stehlen und auswerten. Nun kann diese Klientel auf Dienstleister zurückgreifen, die den technischen Teil des »Jobs« erledigen und ihn als Service verkaufen.

Cyberkriminelle werden Dienstleister: Sie offerieren ihre technische Infrastruktur wissentlich anderen Online-Kriminellen zur Erzeugung und Versendung von Malware für andere Cyber-Delikte. Dabei überlassen sie es ihren Kunden, die eigentlichen kriminellen Akte zu begehen, berichtet meint Finjan, ein amerikanischer Hersteller von sicheren Web-Gateways, der auch ein Malware-Center zum Aufspüren bösartiger Software im Web betreibt. Das neue "Geschäftsmodelll" der Kriminellen erschwere die ohnehin komplizierten Ermittlungen im Zusammenhang mit Cyber-Delikten noch mehr. Wie im "richtigen" Geschäftsleben werden die Server und Malware-Toolkits der kriminellen Dienstleister laufend aktualisiert, gewartet und durch neue Tools für neue Attacken ergänzt. Außerdem entwickeln sie unterschiedliche Malware für unterschiedliche geografische Regionen. Laut bedienen sich die Anbieter dabei professioneller Marketing- und Vertriebsmethoden, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Finjan prognostiziert, dass bei den Schatten-Dienstleistern der nächste Professionalisierungsschritt bevorsteht: In Zukunft könnten sie gestohlene Datenpools entsprechend den kriminellen Vorhaben ihrer Kundschaft auswerten und dann maßgeschneidert verkaufen.