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Interview: Twitter als Fernsteuerung für Botnetze

Anfang der Woche haben Sicherheitsexperten erstmals ein Botnetz aufgespürt, das Steuerungsbefehle für die gekaperten Rechner über einen Twitter-Feed verteilte. Redakteur Lars Bube sprach mit Symantec-Virenexperte Peter Coogan über diese neue Cybergefahr und ihr Bedrohungspotential.

Autor:Lars Bube • 18.8.2009 • ca. 0:35 Min

Inhalt
  1. Interview: Twitter als Fernsteuerung für Botnetze
  2. Weitere Nachahmer werden folgen

Der inzwischen abgeschaltete Twitter-Account »Upd4t3« könnte schon bald in die IT-Geschichte eingehen, allerdings nicht wegen qualifizierter Nachrichten oder ähnlichem Inhalt: Wie das Symantec Response Team herausfand, wurde der dazugehörige Feed genutzt, um darüber heimlich Steuerungsbefehle an Rechner zu senden, die zuvor mit Malware in ein Botnetz integriert worden waren. Damit hat sich erstmals eine völlig neue Cybergefahr gezeigt, die schnell Nachahmer finden dürfte, wie Symantec-Virenexperte Peter Coogan im Gespräch mit unserer Redaktion befürchtet:

Erwarten Sie, dass Twitter in Zukunft häufiger missbraucht werden könnte, um Rechner in Botnetzen heimlich fernzusteuern?

Coogan: Auf jeden Fall. Twitter steht mit diesem Problem allerdings nicht alleine da und es gibt einige andere ähnliche Internetseiten, die als Kommunikationsmedium zu Botnetzen missbraucht werden können. So konnten wir inzwischen bereits bestätigen, dass auch die Seite Jaiku.com in einer ähnlichen Weise von Cyberkriminellen benutzt wird.