IT-Branche verlangt Praxiserfahrung
Deutschlands IT-Branche bietet Hochschulabsolventen so gute Einstiegschancen wie seit sieben Jahren nicht mehr. Eine passende Fachrichtung und ein zügiges Studium sind jedoch keine hinreichende Qualifikation, um direkt von der Uni in die Arbeitswelt zu wechseln.
Für fast achtzig Prozent aller ausgeschriebenen Einstiegspositionen fordern IT-Unternehmen praktische Berufserfahrungen von ihren Bewerbern, so eine Studie von PPI. Praktika alleine genügen nur für gut jede zehnte Vakanz. Für die Mehrzahl aller freien Einstiegsjobs erwarten Arbeitgeber tiefer gehende Erfahrungen aus dem Berufsalltag. Für knapp 30 Prozent sind sogar erste Erfahrungen im Management oder beim Umsetzen von Projekten nötig. Besonders wichtig sind Praxiserfahrungen in den boomenden Berufsfeldern IT-Beratung, Anwendungsentwicklung und IT-Vertrieb. Für acht von zehn Jobangeboten aus diesen Segmenten ist diese Qualifikation ein zwingendes Einstellungskriterium, wie der IT-Jobscout 2007 von PPI zeigt. Absolventen ohne Job-Know-how haben hingegen in dem Segment Hardwareentwicklung die besten Einstiegschancen. In jeder zweiten Bewerbung müssen jedoch auch sie Praxiskenntnisse nachweisen. Daher sollten Studenten den Sprung von der Universität hinter die Schreibtische führender IT-Unternehmen frühzeitig vorbereiten. Hintergrund der starken Nachfrage nach berufserprobten Einsteigern dürfte auch die zunehmende Bedeutung so genannter Soft Skills sein. Speziell beratungs- und vertriebsnahe Positionen fordern den Mitarbeitern soziale Kompetenz ab. Sie repräsentieren ihre Firma gegenüber Kunden und müssen Verhandlungsgeschick beweisen. Dasselbe gilt für IT-Projektmanager und Softwareentwickler, die ihre Aufgaben üblicherweise im Team lösen und dabei ebenfalls die nötigen Soft Skills einbringen müssen. So erfordern zwischen 57 und 77 Prozent aller Einsteigerstellen Fähigkeiten wie Teamgeist, Kommunikations- und Repräsentationsfähigkeiten oder Eigeninitiative.