IT im Mittelstand
IT im Mittelstand Kleine und mittlere Unternehmen wollen in diesem Jahr für ihre IT wieder tiefer in die Kasse greifen.

Das thematisiert unsere Titelgeschichte, die sich auf eine aktuelle Studie der InformationWeek stützt (Seite 32). Natürlich ist Informationstechnologie dabei kein Selbstzweck, und Spielgeld für Experimente haben Mittelständler keines. Doch wenn das Potenzial ersichtlich ist, durch IT-Einsatz die Geschäftsprozesse zu verbessern und produktiver zu arbeiten, dann ist die Bereitschaft zu investieren da – derzeit sogar ausgeprägter als bei Großunternehmen. Bemerkbar macht sich hier ein gewisser Nachholbedarf, zuweilen drängen auch gesetzliche Auflagen zu Neuanschaffungen. Welche Unternehmen als mittelständische gelten, lässt sich nicht messerscharf abgrenzen. In manchen Branchen reichen relativ wenige Mitarbeiter, um eine hohe Wertschöpfung zu erzielen. In anderen Wirtschaftszweigen wiederum arbeiten viele Beschäftigte, doch die Erlöse sind verhältnismäßig gering. Mindestens ebenso schwierig ist es, typisch mittelständische IT-Anforderungen zu identifizieren. Rasch und kostengünstig sollen neue Lösungen zur Verfügung stehen, was die Artikel über Datenschutz (Seite 6) sowie zum Dokumentenmanagement (Seite 8) illustrieren. Doch langwierige und teuere Projekte wünschen sich auch große Konzerne nicht. Möglichst pflegeleicht sollen Anwendungen außerdem sein, weil kleine und mittlere Betriebe meist keine großen IT-Mannschaften beschäftigen. Kein Wunder also, dass Mietangebote Anklang finden. Eine ganze Reihe von Beiträgen im vorliegenden Heft ist diesem Ansatz gewidmet: Die Palette reicht von Netzwerkinfrastrukturen (Seite 22) über Finanzbuchhaltung (Seite 15) bis zu Navigationssystemen (Seite 14). Zuweilen gibt es spezielle Produkte für den Mittelstand, die weniger Funktionen umfassen und dafür einfacher zu bedienen sind. Doch in nicht wenigen Fällen werden trotzdem die ausgewachsenen Produkte gebraucht. Zum Beispiel verwendet der Logistikdienstleister Time Matters Highend-Software für Business Intelligence, um die Transportwege zu optimieren und das Unternehmen gesamthaft zu steuern (Seite 20). Außer in diesem Sonderheft tragen wir den Belangen kleiner und mittlerer Firmen auch in den anderen Ausgaben der InformationWeek Rechnung. Rückmeldungen sind daher willkommen: Ihre Meinungen und Einschätzungen helfen uns, die passende Wahl zu treffen.
Dr. Werner Fritsch (werner.fritsch@informationweek.de)