Java-Infrastruktur wird flexibler
Die neue Version des quelloffenen JBoss Application Server von Red Hat soll den Weg zu einer leichtgewichtigeren Java-Infrastruktur ebnen. Sie soll das Kernstück der nächsten Version der JBoss Enterprise Application Platform bilden und Clouds unterstützen.

Der ab sofort verfügbare »JBoss Application Server 7«, ein Projekt der JBoss Community, unterstützt die Java Enterprise Edition 6. Die Software bringt laut Red Hat Verbesserungen bei Speicherausnutzung, Deployment und Startzeiten. Sie stelle einen Meilenstein in der Entwicklung des Java Application Server dar: von bislang komplexen und monolithischen Systemen hin zu leichtgewichtigeren, das heißt modularen und agilen Architekturen. Er soll für Backend-Anwendungen ebenso geeignet sein wie für mobile Applikationen und die Produktivität der Entwickler steigern. Die Version 7 des JBoss Application Server sei schneller als die Vorgängerversionen, benötige weniger Speicherplatz und lasse sich in verteilten Umgebungen einfacher administrieren, heißt es.
Im Einzelnen ist die Java-EE6-Web-Profile-Zertifizierung kompakter. Sie folgt trotzdem dem Standard der Java EE und dient der Implementierung interaktiver Web-Applikationen. Java Context and Dependency Injection (CDI) ist ein vereinheitlichtes Framework, das Dependency Injection und einen definierten Lebenszyklus von Kontexten berücksichtigt. Java CDI ermöglicht es, Programme einfacher zu schreiben, zu testen und zu verwalten. Die Technologie Arquillian unterstützt die testgesteuerte Entwicklung. Damit lässt sich Code in einer Embedded Component ohne die Komplexität eines vollständigen Java Enterprise Container überprüfen.
Das optimierte Container- und Domain-Modell ermöglicht es, von kleinen mobilen Endgeräten bis zu großen Server-Clustern zu skalieren. Management-Aufgaben lassen sich über eine API automatisieren. Eclipse-basierte Entwicklungswerkzeuge unterstützen Java CDI, Hibernate, Representational State Transfer und Web Services.
Der JBoss Application Server 7 bietet Red Hat zufolge mehr Flexibilität, um Anwendungen physisch, virtuell oder in der Cloud zu betreiben. Letztlich sollen die Betriebskosten über den Lebenszyklus einer Applikation hinweg sinken. In den nächsten sechs Monaten wird die Software von der JBoss Community sowie von Unternehmen und Partnern (über das Early Access Program) getestet, ehe sie als Enterprise-Version in Gestalt der JBoss Enterprise Application Platform 6 zu Beginn des nächsten Jahres auf den Markt kommt.