Jobwechsler Kleinfeld
Über 4 Milliarden Dollar hat der US-Investmentriese Blackstone am Freitag an der Börse eingesammelt. Den größten Börsengang seit 5 Jahren in den USA hat auch Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld mit Spannung verfolgt.
Eine der größten Privat-Equity-Firmen, die US-Investmentgesellschaft Blackstone, hat am Freitag einen glänzenden Börsenstart hingelegt. Am Tag zuvor hat die Gesellschaft den Emissionskurs auf 31 Dollar je Anteilsschein festgelegt und am Freitag für den an die Börse gebrachten Unternehmensanteil von 12 Prozent 4,13 Milliarden Dollar erlöst. An der Börse wurde der Titel am ersten Börsentag bis zu 37 Dollar gehandelt. Damit ist die seit 5 Jahren größte Börsenemission in den USA ein großer Erfolg - fast 20 Prozent Kurszuwachs im Laufe des ersten Handelstags lassen sich sehen. Und machen die Blackstone-Gründer Stephen Schwarzman und Peter Peterson noch reicher. Zumal die Manager im gleichen Zug stimmrechtslose Aktien über 3 Milliarden Dollar außerbörslich an eine chinesische Investmentfirma verkauft haben.
Das gesamte Unternehmen ist nach aktuellem Kurs knapp unter 40 Milliarden Dollar wert. Eng verbunden mit dem VC ist Ron Sommer, Ex-Chef der Deutschen Telekom. Er dürfte als Berater auch maßgeblich am Einstieg von Blackstone bei der Deutschen Telekom beteiligt gewesen sein und es kalt genossen haben, dass der Investor erfolgreich auf die Ablösung von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke im November vergangenen Jahres gedrängt hatte.
Dieser Einfluss auf das aktive Management bei Konzernen sowie die hervorragende Kapitalausstattung macht Blackstone als Arbeitgeber besonders interessant - vor allem für geschasste Manager. Berichten zufolge steht Klaus Kleinfeld, scheidender Chef von Siemens, in Verhandlungen mit Blackstone-Partner Lawrence Guffey. Er soll sich mehrfach mit dem Briten getroffen haben, ebenso wie mit Ex-US-Außenminister Henry Kissinger, der wie Sommer zum prominenten Beraterstab von Blackstone gehört. Einziger Haken dabei: Kleinfeld will offenbar Europa den Rücken kehren und künftig wieder in den USA arbeiten, dort also, wo er bis zum Landes-Chef bei Siemens aufgestiegen war. In den USA aber ist Blackstone selbst bestens vernetzt.