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Unternehmen bald unter Druck

Junge wollen nicht länger arbeiten

Harte Zeiten kommen unter Umständen in Zukunft auf die Unternehmen zu. Denn obwohl die Rente mit 67 beschlossene Sache ist, denken die meisten der jüngeren Mitarbeiter gar nicht daran, so lange zu arbeiten, so das Ergebnis einer Studie.

Autor:Elke von Rekowski • 8.12.2010 • ca. 1:05 Min

Unternehmen schon bald unter Druck? Gerade die Jüngeren wollen nicht bis zur Rente arbeiten. (Foto: Franz Pfluegl - Fotolia.com)

Bei den Jüngeren bis 40 Jahren möchten nur zehn Prozent ganz bestimmt auch über 65 arbeiten. Zwei Drittel der Generation 60+ würde dagegen bestimmt oder wahrscheinlich länger als 65 arbeiten, damit ihr Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt. Damit sind ältere Mitarbeiter wesentlich loyaler ihrem Unternehmen gegenüber als ihre jüngeren Kollegen, so ein Ergebnis der repräsentativen bundesweiten Online-Umfrage unter 1.470 Mitarbeiter von Peakom und »Die Welt«. Auch die Größe des Unternehmens hat Einfluss auf die Bereitschaft, länger zu arbeiten. Nur gut zehn Prozent der Mitarbeiter in Konzernen sind sich sicher, dies zu tun, und nur ein Viertel wäre wahrscheinlich dazu bereit. Im Mittelstand mit bis zu 50 Mitarbeitern zeigt sich genau das andere Bild: die Anzahl der Mitarbeiter, die ganz bestimmt länger als 65 im Unternehmen arbeiten wollen, ist mit 22 Prozent doppelt so hoch. »Die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeiter wird für Unternehmen im Wettbewerb immer wichtiger«, sagt Peakom-Geschäftsführer Michael Gross. Bei immer weniger Menschen auf dem Arbeitsmarkt werde die Bindung der Mitarbeiter zum kritischen Erfolgsfaktor.

Um ihrem Unternehmen »treu« zu bleiben, steht für die Befragten die betriebliche Weiterbildung an erster Stelle. Dahinter rangieren gleichauf die Karriere- und Aufstiegsperspektiven, familienfreundliche Arbeitsbedingungen und zusätzliche Sozialleistungen, wie Betriebsrenten. Gerade in diesen Punkten besteht bei den meisten Unternehmen jedoch noch akuter Nachholbedarf. Am meisten klafft die Position beim Thema Karriere- und Aufstiegsperspektiven auseinander: 80 Prozent der Befragten sagen, dass ihnen dieser Aspekt sehr wichtig oder wichtig ist. Aber nur knapp 30 Prozent berichten, dass ihr Unternehmen bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen hat.