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Red Hat

Kampfansage an VMware, Citrix und Co

Der Linux-Anbieter Red Hat baut sein Virtualisierungsportfolio deutlich aus. Neue Produkte bringt das Open Source-Unternehmen sukzessive innerhalb der kommenden 18 Monate auf den Markt. Damit fordert Red Hat die in diesem Marktsegment etablierten Player VMware, Citrix und Microsoft heraus.

Autor:Michael Hase • 25.3.2009 • ca. 2:00 Min

Ausgerechnet auf der Hauskonferenz des Virtualisierungspioniers VMware, der VMworld in Cannes, hat der Linux-Anbieter Red Hat seine ambitionierte Virtualisierungsstrategie vorgestellt. Das Open Source-Unternehmen kündigte dort an, sein Portfolio an Lösungen für Server und Clients sowie an Verwaltungsprogramme deutlich zu erweitern. Damit fordert der Angreifer nicht nur VMware heraus, sondern macht sich auch Citrix und Microsoft zum Gegner. Neue Produkte will Red Hat sukzessive innerhalb der kommenden 18 Monate auf den Markt bringen. Die Auslieferung der ersten Lösungen ist für Mitte dieses Jahres geplant.

Der Software-Hersteller zählt bereits seit Einführung von »Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 5« vor fast genau zwei Jahren zu den Anbietern von Virtualisierungslösungen. Mit Version 5 seines Kernprodukts integrierte das Unternehmen erstmals Virtualisierungstechnologie in seine Linux- Plattform. Seinerzeit setzte Red Hat auf den Xen-Hypervisor. Den nächsten großen Schritt bedeutete die Übernahme von Qumranet im September 2008. Mit dem Kauf des israelischen Spezialisten erwarb Red Hat die Kernel-based Virtual Machine (KVM), die Desktop-Lösung »Solid ICE« und Verwaltungswerkzeuge. Diese Technologien bezeichnet das US-Unternehmen als »Grundlage für die Entwicklung von Virtualisierungsangeboten der nächsten Generation«.

Der KVM-Hypervisor wurde im Oktober 2006 veröffentlicht und ist inzwischen Bestandteil des Linux- Kernels. Bei »Solid ICE« handelt es sich um eine Lösung zur Virtualisierung von Windows- und Linux-Desktops, die wiederum auf KVM basiert. Die Desktops laufen dabei in virtuellen Maschinen auf Linux-Servern. Der Zugriff erfolgt von Thin Clients oder PCs über das ebenfalls von Qumranet entwickelte Protokoll SPICE. Die Stärken der Lösung liegen dem Anbieter zufolge in der Multimedia- Fähigkeit. Beispielsweise soll mit Solid ICE das Abspielen von Videos auf virtuellen Desktops möglich sein. Zentraler Bestandteil der Strategie, mit der sich Red Hat im Virtualisierungsmarkt positioniert, ist das »Red Hat Enterprise Virtualization Portfolio«, das im Wesentlichen aus vier Komponenten besteht:

• »Red Hat Enterprise Linux«: Die Virtualisierungslösungen von Red Hat basieren künftig allesamt auf KVM. Allerdings unterstützt »RHEL 5« weiterhin Systeme, die auf der Virtualisierung mit Xen basieren, und zwar über deren gesamten Lebenszyklus hinweg, wie der Anbieter versichert. Daneben wird er Tools und Services für die Migration von Xen zu KVM anbieten.

• »Red Hat Enterprise Virtualization Manager for Servers«: Dabei handelt es sich um eine Open Source-Lösung, mit der sich virtuelle Server verwalten lassen. Sie stellt zahlreiche Funktionen bereit wie Live Migration, Hochverfügbarkeit, System Scheduler, Power Manager, Image Manager, Snapshots, Thin Provisioning, Monitoring und Reporting.

• »Red Hat Enterprise Virtualization Manager for Desktops«: Das Verwaltungssystem für Linux- und Windows-Desktops basiert auf Qumranets »Solid ICE«.

• »Red Hat Enterprise Virtualization Hypervisor«: Das Unternehmen bietet KVM zugleich als eigenständigen Hypervisor an, der sich unabhängig von RHEL auf der Hardware installieren lässt.

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