Krisengeschüttelte Plaut AG speckt ab
Wenige Tage vor der Hauptversammlung kommen vom SAP-Beratungsunternehmen Plaut keine guten Nachrichten. Zwar kommt die Firma bei der Entschuldung voran, muss aber seine Tochter in Großbritannien verkaufen. »Normal« laufen die Geschäfte derzeit nicht.
- Krisengeschüttelte Plaut AG speckt ab
- Köpfe rollen im Vorstand
Die Sanierung des auf Consulting und IT-Integration spezialisierten SAP-Spezialisten Plaut, der überwiegend in Deutschland tätig ist, ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Krisenmeldungen aus der Firmenzentrale in Salzburg blieben den Kunden nicht verborgen. So musste die die Firma wenige Tage vor der am Freitag stattfindenden Hauptversammlung einräumen, dass die Ergebnisse der Monate Mai und Juni »wesentlich durch eine Anzahl seitens der Kunden verschobener Projektstarts negativ beeinflusst« wurden. Zirka 1 Millionen Euro Gewinn gingen so verloren. Eine Ersatzbeschäftigung konnte wegen der laufenden Urlaubssaison nicht gefunden werden, mit einer »vollständige Normalisierung« sei erst ab September zu rechen.
Der Auftragseingang innerhalb der deutschen Gesellschaften, an erster Stelle das Beratungsgeschäft, stelle sich »erfreulich rege dar«, seit Plaut einen Sanierungsplan vorgelegt habe. Offenbar nur unter Druck auf einen Hauptgläubiger, konnte Plaut seine Geschäfte, wenn auch im kleineren Massstab, fortführen. Der Gläubiger verzichtete auf 7,3 Millionen Euro des in Höhe von 9,5 Millionen Euro gewährten Darlehens. Zudem soll die Hauptversammlung einer Kapitalerhöhung zustimmen, die der Gesellschaft 8,2 Millionen Euro in die Kasse spülen wird.