Zum Inhalt springen
Verschobene Kundenprojekte

Krisengeschüttelte Plaut speckt ab

Schon kurz vor der Hauptversammlung kamen vom SAP-Beratungsunternehmen Plaut keine guten Nachrichten. Zwar kommt die Firma bei der Entschuldung voran, muss aber ihre Tochter in Großbritannien verkaufen.

Autor:Martin Fryba • 10.8.2006 • ca. 0:50 Min

Die Sanierung des auf Consulting und IT-Integration spezialisierten SAP-Spezialisten Plaut ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Krisenmeldungen aus der Firmenzentrale in Salzburg blieben den Kunden nicht verborgen. So musste die Firma wenige Tage vor der Hauptversammlung, die vergangenen Freitag stattfand, einräumen, dass die Ergebnisse der Monate Mai und Juni »wesentlich durch eine Anzahl seitens der Kunden verschobener Projektstarts negativ beeinflusst« wurden. Zirka eine Million Euro Gewinn ging so verloren. Mit einer »vollständigen Normalisierung« sei erst ab September zu rechnen.

Zudem will Plaut seine Tochter in Großbritannien verkaufen und sich künftig auf Deutschland und die Schweiz konzentrieren. Der Auftragseingang innerhalb der deutschen Gesellschaften, an erster Stelle das Beratungsgeschäft, stelle sich »erfreulich rege dar«, seit Plaut einen Sanierungsplan vorgelegt habe.

Offenbar nur unter Druck auf einen Hauptgläubiger, konnte Plaut seine Geschäfte, wenn auch im kleineren Maßstab, fortführen. Der Gläubiger verzichtete auf 7,3 Millionen Euro des in Höhe von 9,5 Millionen Euro gewährten Darlehens. Zudem soll die Hauptversammlung einer Kapitalerhöhung zustimmen, die der Gesellschaft 8,2 Millionen Euro in die Kasse spülen wird.

__________________________

INFO

Beratungsgruppe Plaut Deutschland
Max-von-Eyth-Straße 3, 85737 Ismaning
Tel. 089 96280-0, Fax 089 96280-111
www.plaut.com