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Mobilfunk / Telekommunikation

LG und Sandisk: Mobilfunkfirmen können Zugriff auf Daten auf Handy-Speicherkarten kontrollieren

Eine Technik, mit der Mobilfunk-Service-Provider steuern können, wer welche Informationen auf Mini-Speicherkarten in Handys nutzen darf, haben Sandisk und LG entwickelt. Der Zugriff auf den Content auf solchen Karten, etwa Musik-Dateien, wird mit der SIM-Karte des Mobilgeräts gekoppelt.

Autor:Bernd Reder • 16.1.2009 • ca. 0:50 Min

Die DRM-Technik haben Sandiskund LG Electronics auf dem KC910 Renoir demonstriert.

Die Technik von Speicherspezialist Sandisk und dem koreanischen Elektronikkonzern LG Electronics soll verhindern, dass geschützte Inhalte auf Flash-Speicherkarten, etwa Songs oder Videos, auf unerlaubte Weise genutzt werden. Der Zugriff auf diese Dateien ist nur nach Authentifizierung mithilfe der SIM-Karte des Mobiltelefons möglich.

Das System »stellt sicher, dass der auf den Karten vorgeladene Content nur in genehmigten Handys genutzt werden kann«, so Sandisk gegenüber der Presse. Die Technik garantiert den Mobilfunkfirmen die Kontrolle über Inhalte, die über ihr Netz verteilt werden und soll eine neue Ära für mobile Services und die Vermarktung von Content einläuten.

Die Grundlage der Technik ist der »OMA-Smart-Card-Web-Server«-Standard der Open Mobile Alliance. Dadurch kann die Speicherkarte vom Netzbetreiber beziehungsweise Vermarkter des Contents über das Mobilfunknetz beziehungsweise TCP/IP-Verbindungen aus der Ferne verwaltet werden. Die SIM-Karte eines Handys dient dann gewissermaßen als Authentifizierungsstelle für den Zugriff auf Inhalte.

Fraglich ist, ob Mobilfunkkunden bereit sind, sich auf eine solche Kontrolle durch ihren Service-Provider einzulassen.

De facto handelt es sich bei dem System von Sandisk und LG um eine neue Form von Digital-Rights-Management (DRM). In Zeiten, in denen selbst Apples Download-Portal »iTunes« von DRM abrückt, scheint das eine höchst fragwürdige Strategie zu sein.