Machtkampf in der E-Plus Chefetage
Der CEO von E-Plus, Michael Krammer, verlässt nach einem Richtungsstreit mit der Muttergesellschaft KPN den Mobilfunker. Freunde machte sich der Manager während seiner kurzen Amtszeit keine. Sein Stellvertreter Thorsten Dirks soll wieder für Ruhe sorgen.

Das kurze Gastspiel von Michael Krammer an der Spitze von E-Plus ist zu Ende. Der Manager wird Ende Januar 2007 den Vorsitz der Geschäftsführung abgeben. Erst im Mai letzten Jahres war Krammer von der österreichischen Telering zu E-Plus an die Spitze gekommen. Die Geschäfte leiten wird nun Thorsten Dirks. Der zweite Mann bei E-Plus war schon einmal für kurze Zeit ganz oben beim Mobilfunker und macht sich nun Hoffungen, dauerhaft den Vorsitz der Geschäftsführung zu übernehmen und die Wogen in der Düsseldorfer Firmenzentrale wieder zu glätten.
Hintergrund von Krammers Ausscheiden sind massive Auseinandersetzungen mit E-Plus Aufsichtsrats-Chef Stan Miller, der zudem Vorstand der Muttergesellschaft KPN ist, berichtete die Financial Times. Krammer, der Telering sanierte, setzte den Sparkurs bei E-Plus fort, trennte sich von rund 300 Mitarbeitern und betrieb die Auslagerung der IT-Infrastruktur. Als nächstes bereitet sich die Mobilfunkgesellschaft auf die Auslagerung ihres Netzes vor. Zugleich sollen neue Billigtarife neben den bereits etablierten Billigmarken das Wachstum absichern.
Krammers fortduaernde Billigstrategie ist im Unternehmen ebenso umstritten wie es seine Personalpolitik war, führende Posten mit Vertrauten aus der gemeinsamen Zeit bei Telering zu besetzen. Sein autokratischer Führungsstil machte ihn sowieso nicht beliebt und dürfte die Kommunikation zwischen ihm und dem ebenfalls sehr selbstbewusst auftretenden Aufsichtsrat Miller erschwert haben.