Markt für IDS/IPS-Systeme: Zivilcourage bleibt wenigen überlassen
Markt für IDS/IPS-Systeme: Zivilcourage bleibt wenigen überlassen. Was im täglichen Leben gemeinhin als »Zivilcourage« bezeichnet wird, nämlich einzugreifen, obwohl es einem auch selbst wehtun könnte, das besorgen in IP-Netzen Intrusion-Prevention-Systeme. Bei den echten Inline-Systemen dominieren laut Infonetics Research nach wie vor Spezialanbieter.
Markt für IDS/IPS-Systeme: Zivilcourage bleibt wenigen überlassen
Die Diskussion ist nicht neu, wird aber immer wieder neu geführt: Reicht es aus, einen Eindringling im Netzwerk zu identifizieren und darüber zu informieren, oder sollten unerwünschte Aktivitäten sofort und automatisch unterbunden werden? Ausgetragen wird sie zwischen Anbietern von so genannten Intrusion Detection- (IDS) und Intrusion Prevention- (IPS) Systemen. Weitgehend einig sind sich die Marktteilnehmer lediglich darin, dass IPS, die automatisch agieren, zumindest vorerst dem anspruchsvollen Unternehmensmarkt vorbehalten sein werden ? sowohl was die Preisgestaltung als auch den Implementierungsaufwand anbelangt. In diesem Segment, also IPS-Geräten, die direkt am Netzwerkverkehr teilnehmen und diesen beobachten, analysieren und notfalls auch eingreifen, hat Tipping Point ? gemessen am Umsatz ? jetzt erstmals die Nase vorne. Ende vergangenen Jahres war der Spezialanbieter für 430 Millionen US-Dollar von 3Com übernommen worden. Er agiert nun als 3Com-Unit, vertrieben werden die Produkte in Deutschland nach wie vor über den Distributor Esesix.
Der Markt der von Infonetics als »traditionelles IDS« bezeichneten Systeme, also Geräte, die Traffic nur beobachten und Attacken lediglich identifizieren, ist jedoch mit einem weltweiten Volumen von rund 56 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2004 noch um etwa ein Viertel größer. Hier dominiert sowohl nach Stückzahlen als auch nach Umsatz nach wie vor Cisco vor Enterasys und ISS den Markt. Bei Host-basierenden Systemen liegt Symantec mit rund der Hälfte des hier erzielten Umsatzes klar vorn, außer ISS (etwa ein Drittel) und Enterasys mit rund fünf Prozent spielen andere Anbieter kaum eine Rolle.