Maxdata ist nicht mehr erreichbar
Die Situation beim Marler PC-Hersteller spitzt sich zu: Händler beschweren sich, dass bei Maxdata niemand mehr erreichbar sei, um über den Stand der Service-Fälle zu informieren. In der Tat landen Anrufer nur noch in einer Endlos-Warteschleife. Die gesamte Presse- und Marketingabteilung wurde aufgelöst, die freigestellten Mitarbeiter sind vom Informationsfluss abgeschnitten.
Dutzende Händler meldeten sich bei CRN und kritisierten, dass der Hersteller telefonisch nicht mehr erreichbar sei: »Fast die komplette Belegschaft wurde entlassen, wir versuchen seit vier Tagen dort jemanden zu erreichen. Das Service und Repair-Center hat kein Telefon mehr, E-Mails werden nicht mehr beantwortet. Über Servicefälle, die sich noch bei Maxdata befinden, gibt es keine Informationen«, beklagt sich beispielsweise ein Maxdata-Partner aus Trier. Auch CRN gelang es nicht, in Marl jemanden zu erreichen. Selbst die Zentrale ist nicht mehr besetzt, alle Anrufe landeten in einer Endlos-Warteschleife. Das Insolvenzverfahren beim zuständigen Amtsgericht in Essen wurde vor drei Tagen eröffnet. Zuvor hatten sich die letzten Hoffungen auf eine Fortführung des Geschäftsbetriebs zerschlagen, als der potenzielle Investor Quanmax – eine Tochtergesellschaft des taiwanischen Notebookproduzenten Quanta – in der vergangenen Woche überraschend einen Rückzieher gemacht hat.
Am vergangenen Freitag verkündete der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Winfrid Andres auf einer Belegschaftsversammlung das völlig überraschende Scheitern der Verhandlungen mit den Taiwanischen Computer-Hersteller Quanmax. Rund 200 (der zuletzt knapp über 300) Mitarbeiter werden freigesetzt. »Da hat niemand mit gerechnet, wir stehen immer noch unter Schock«, betonte ein freigestellter Maxdata-Mitarbeiter heute gegenüber CRN. »Die gesamte Presse- und Marketingabteilung wurde aqufgelöst, der Vertrieb müsste aber eigentlich noch besetzt sein«, so der Mitarbeiter. Allerdings seien auch die freigestellten Mitarbeiter vom Informationsfluss derzeit abgeschnitten.
In der Nacht zum Donnerstag war man sich um 1.15 Uhr mit Quanmax einig geworden, berichtet das Marler Sonntagsblatt, die Übernahme wurde per Handschlag besiegelt. Tags darauf hätte sich der Quanmax-Vertreter noch einmal beim Marler Unternehmens umgesehen und um 17 Uhr erklärt, dass man nun doch nicht zu einer Übernahme bereit sei – weil man sich vom Volumen her der Aufgabe nicht gewachsen fühle.