Men in Black
Men in Black. Hätte es in der vergangenen Woche nicht den Schiedsrichterskandal um Referee Robert Hoyzer gegeben, wäre er wohl der alleinige Medienstar gewesen.

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So aber musste sich der neue Siemens-Chef Klaus Kleinfeld die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit mit dem ebenfalls meist schwarz gekleideten Herrn aus einer ganz anderen Branche teilen. Im Gegensatz zu Hoyzer tat Kleinfeld nichts verbotenes, aber etwas, was auch für Schlagzeilen sorgte. Es reichte ja schon aus, die Nachfolge von Heinrich von Pierer anzutreten, um weit reichende Präsenz in den deutschen Medien zu erhalten ? immerhin setzt sich nach dem charismatischen von Pierer ein eher jugendlich und entsprechend unerfahren anmutender Manager auf einen der wichtigsten Chefsessel der deutschen Wirtschaft. Doch als wäre Kleinfeld die Aufmerksamkeit im Schatten der Feierlichkeiten um den Abtritt und die Erfolge von Pierer nicht genug, nutzte er seinen ersten Arbeitstag, um mit einem Paukenschlag den Abbau von knapp 1500 Arbeitsplätzen in der Konzernsparte Communications anzukündigen. Noch am Tag zuvor verlor weder der alte noch der neue Chef dazu ein Wort, obwohl auf der Hauptversammlung Fragen laut wurden, wie denn angesichts der ansonsten glänzenden Zahlen mit dem defizitären Geschäftsfeld umzugehen sein wird, zu dem auch die kränkelnde Handysparte gehört. Nun wissen wir zwar immer noch nicht, ob es für das Handy-Geschäft eine Kooperationslösung nach dem Vorbild von Sony-Ericsson oder gar einen Verkauf geben wird, aber wir wissen, dass Kleinfeld sparen will. Wir wissen auch, dass keine negativen Schlagzeilen die Abschiedsfeier des Ex-Chefs am Vortag stören sollten und ebenso sind wir darüber im Bilde, dass Kleinfeld sich mit dieser Aktion ein Profil geben wollte. Kleinfeld wiederum weiß, dass ohnehin niemand glaubt, dass die Maßnahme nicht mit seinem Vorgänger abgesprochen war und er weiß auch, dass er damit nicht unbedingt das Vertrauen seiner Siemensianer gewonnen hat. Selbst wenn ihm Letzteres egal wäre, war dieses Vorgehen gelinde gesagt überflüssig. Sparen will auch T-Mobile. Der Mobilfunkriese hat Details seines Programms »Save for Groth« vorgestellt (Bericht auf Seite 6).