Microsoft greift Sage und Lexware an
Mit seiner ERP-Lösung will Microsoft dort punkten, wo es Sage und Lexware besonders schmerzen würde: bei Kleinbetrieben. Systemhäuser glauben, dass Microsoft das gelingen wird. Ein wenig Zweckoptimismus ist auch dabei, schließlich wollen die Microsoft-Partner am ERP-Geschäft mitverdienen.

- Microsoft greift Sage und Lexware an
- Kein typisches Box-Produkt
Mit dem neuen ERP-Produkt verfolgt Microsoft ehrgeizige Ziele. »Dynamics Entrepreneur soll in kleinen Unternehmen so selbstverständlich eingesetzt werden wie Excel oder Outlook«, fasst Robert Helgerth, Direktor Mittelstand und Partner bei Microsoft, den Plan des Software-Herstellers zusammen. Microsoft sieht die 300.000 Unternehmen zwischen zehn und 49 Mitarbeitern als Kernzielgruppe für Dynamics Entrepreneur an. Solche Firmen tauschen ihre betriebswirtschaftliche Software im Schnitt zwar nur alle zehn Jahre aus. Doch bleiben damit immerhin 30.000 potenzielle Kunden pro Jahr. Der Software-Gigant möchte mindestens 30 Prozent dieser Firmen für sich gewinnen, also zirka 10.000 Neukunden pro Jahr.
Ein ehrgeiziges, aber keinesfalls zu hoch gegriffenes Ziel, meinen Kenner der ERP-Branche wie Peter Wisser, Vorstand des Kölner Systemhauses System AG. »Die Funktionstiefe von Dynamics Entrepreneur ist ein Grund, weshalb die Software am Markt Erfolg haben wird.« Außerdem stimme das Preis-Leistungsverhältnis, und die Integration in Microsofts Office-Programme sei ein weiteres Argument für viele Kunden. Eine Office-Anbindung bieten zwar auch die Produkte anderer Hersteller. Komme die Software aber von ein- und demselben Hersteller, funktioniere die Integration einfach am besten, ist Wisser überzeugt: »Vor allem die Zusammenarbeit mit neuen Office-Versionen kann Microsoft viel schneller realisieren als die Konkurrenz.«