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Microsoft warnt per Brief vor Vmware

Microsoft startet Frontalangriff auf Vmware-Kunden

In einem offenen Brief warnt Microsoft die Kunden von Vmware ausgerechnet zur dessen Anwenderkonferenz davor, neue Dreijahresverträge abzuschließen. Damit gebe man zu viel Geld dafür aus, sich an einen Anbieter zu binden, der gar keine zukunfts- und konkurrenzfähigen Cloud Computing Lösungen anzubieten habe.

Autor:Lars Bube • 1.9.2010 • ca. 1:20 Min

Zum Auftakt von Vmwares Anwenderkonferenz »VMworld 2010« in San Francisco hat sich Konkurrent Microsoft eine etwas komisch anmutende Werbeidee einfallen lassen. In einem offenen Brief an die Vmware-Kunden, der in der Zeitung USA Today als Anzeige abgedruckt wurde, reitet Microsofts Virtualisierungschef Brad Anderson einen Frontalangriff gegen den Branchenprimus. Darin bezeichnet er VMware und seine Virtualisierungstechnologie als ineffektiv, teuer und überholt. Virtualisierung sei zwar eine interessante und wichtige Technik – in der Gesamtbetrachtung heutiger IT-Entwicklungen allerdings nicht viel mehr, als ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Cloud Computing als Technologie der Zukunft.

Anderson führt in dem Schreiben die Kritik an VMware darauf zurück, dass man sich dort nicht weiterentwickelt habe und die Virtualisierung weiterhin lediglich als einzelne Sparmaßnahme betrachte. Dabei verpasse man den übergeordneten technologischen Trend des Cloud Computings, das zwar teilweise Ideen der Virtualisierung nutze, aber dennoch wesentlich umfassender und effizienter sei. »Vmware wird viele von Ihnen bitten, einen neuen Dreijahresvertrag für Ihre Virtualisierungs-Projekte abzuschließen. Nachdem sich allerdings Cloud Computing immer mehr durchsetzt, könnten sie durch diesen Vorschlag in der Partnerschaft mit einem Anbieter gefangen werden, der gar nicht alle Technologien beherrscht und Ihnen auch nicht die volle Flexibilität und Skalierbarkeit bieten kann, die für das Aufsetzen einer Cloud Computing Landschaft nötig sind.«

Deshalb fordert Anderson die Vmware-Kunden dazu auf, sich vor Abschluss eines neuen Vertrages doch bitte zuerst mit Microsoft in Verbindung zu setzen und von dessen besseren Konditionen überzeugen zu lassen: »Sollten Sie über eine neue Lizenzvereinbarung mit Vmware nachdenken, fragen Sie zuerst uns. Dabei haben Sie nichts zu verlieren, aber eine ganze Menge zu gewinnen. Nicht nur, dass Microsofts Server-Virtualisierung nur etwa ein Drittel des vergleichbaren Vmware-Produkts kostet. Darüber hinaus zeigt eine aktuelle Studie unter 150 Großunternehmen auch deutlich, dass diejenigen Firmen die Microsoft-Virtualisierung einsetzen, 24 Prozent weniger Personalkosten im IT-Bereich haben«, so die letzte Passage des Briefes.