Microsoft wendet sich Private Clouds zu
Mit vielen Hardware- und Dienstleistungspartnern gibt Microsoft Anwenderunternehmen beim Thema Private Clouds künftig Hilfestellung. Dadurch dürfte auch der hauseigene Hypervisor häufiger Einsatz finden, der bislang weit hinter dem von VMware zurückliegt.

In jüngerer Vergangenheit hat Microsoft mit Ankündigungen zu Azure vor allem das Thema Platform as a Service (PaaS) angeschoben und auch bei Software as a Service (SaaS) nochmal Flagge gezeigt. Nun hat der Softwarehersteller unter dem Label »Hyper-V Cloud« eine Initiative gestartet, um die Einführung unternehmenseigener Clouds zu erleichtern. »Viele unserer Kunden wünschen sich die Vorteile von Cloud Computing – wie schnelle Einsatzbereitschaft, mehr Agilität und niedrigere Kosten –, ohne die Kontrolle über die Sicherheit oder die physische Infrastruktur zu verlieren«, erläutert Brad Anderson, bei Microsoft Corporate Vice President Management and Security.
Die Basis für künftige Private Clouds soll das Betriebssystem Windows Server 2008 R2 mit der Virtualisierungstechnologie Hyper-V und dem Verwaltungspaket System Center bilden. Mit letzterem können Administratoren Rechner in physischen und virtuellen IT-Umgebungen managen. Mit einem ergänzenden Tool können Anwenderunternehmen die Auslastung ihrer Netzwerk- und Storage-Ressourcen steuern, um die Effizienz ihrer privaten Clouds zu verbessern. Auf der Hardware-Seite sind die Hersteller Dell, Fujitsu, Hitachi, HP, IBM und NEC als Partner eingebunden.
Ein Programm namens Fasttrack stellt Referenzarchitekturen bereit, die Computer, Speicher, Netzwerke, Virtualisierung sowie Sicherheit und Management berücksichtigen. Ein Development Guide umfasst Werkzeuge und Anleitungen, mit denen die Unternehmen ihre Lösungen angeblich schneller aufbauen können.
Unter dem Label »Hyper-V Cloud Accelerate« schließlich investiert Microsoft in Services, die es Kunden und Partnern erleichtern sollen, ihre IT zu bewerten, Konzepte zu erstellen und das Deployment zu planen.
Für ein zugehöriges Service-Provider-Programm hat der Softwarehersteller außerdem rund 70 IT-Dienstleister gewonnen. Hierzulande offeriert beispielsweise Hostway in diesem Rahmen Infrastructure as a Service (IaaS) – ein Cloud-Bereich, in dem sich Microsoft bislang nicht selbst betätigt.
»Virtualisierung und Private Clouds gehen Hand in Hand und sind nicht mehr Großunternehmen vorbehalten«, kommentiert Thomas Meyer, Analyst bei IDC. Mit Referenzlösungen, wie den von Microsoft und Partnern vorgestellten, könnten auch mittelständische Unternehmen Cloud-Projekte realisieren.