Microsoft wieder im Fokus des US-Senats
Der Software-Riese Microsoft hat sich mit seinen Äußerungen, bei Windows RT keine Browser von Drittanbietern unterstützen zu wollen, neue Probleme ins Haus geholt. Die Version von Windows 8 für ARM-Prozessoren steht jetzt im Fokus von Antitrust-Untersuchungen in den USA.

Google und Mozilla, die beiden großen Konkurrenten von Microsoft um die Browser-Krone, hatten in der letzten Woche ihren Unmut über Microsofts Pläne geäußert, neben dem IE 10 keine Browser von Drittanbietern auf der ARM-Plattform von Windows 8 zuzulassen.
Der Protest scheint bis in den US-Senat vorgedrungen zu sein, denn ein Rechtsausschuss prüft derzeit, ob er ein Antitrust-Verfahren gegen Microsoft auf den Weg bringt. Ein Berater des Vorsitzenden des Antitrust Subcommittees, Senator Herb Kohl, hat bestätigt, es gebe Pläne, Microsofts Vorgehen in diesem Fall unter Gesichtspunkten des wettbewerbsschädigenden Verhaltens zu untersuchen.
Microsoft versucht mit Windows RT seinen praktisch nicht existenten Marktanteil bei Tablets gegen die Konkurrenz von Android und Apple iPad zu verbessern. Auch ohne signifikanten Marktanteil oder gar Monopol in diesem Marktsegment könnte Microsoft das Verdikt der Antitrutler treffen. Auch mit einem kleinen Marktanteil kann ein Unternehmen wie Microsoft sich wettbewerbsschädigendem Verhalten schuldig machen.
Microsoft hat in der Vergangenheit in den USA und Europa zahlreiche Klagen in Sachen Antitrust gewärtigen müssen. Im Jahr 2000 wäre der Konzern nach einem solchen Verfahren fast zerschlagen worden, bis George W. Bush in 2001 eine Einigung erzielte. In der Europäischen Union wurde Microsoft mehrfach, unter anderem wegen der festen Verzahnung des Internet Explorer im Windows Betriebssystem, zu hohen Geldstrafen verurteilt.