Microsoft will eigene Läden eröffnen
Nach einem Bericht des Wall Street Journal will Microsoft seine Produkte künftig nicht nur über den Fachhandel oder das Internet verkaufen. In Arizona entsteht der erste Microsoft-Store.

Der Erfolg, den Apple mit seinen »Stores« in aller Welt einheimst, hat nun auch Microsoft auf den Plan gerufen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat, will auch der Software-Riese seine Hard- und Software-Produkte in eigenen Läden an den Mann bringen.
Ein erstes Geschäft entsteht derzeit in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona. Ein zweites soll in einigen Wochen in Mission Viejo (Kalifornien) eröffnet werden. Dass es sich in beiden Fällen um Provinzstädte handelt, zeigt, dass Microsoft das Konzept zuerst einmal testen möchte.
In den Shops können Interessenten unter anderem Notebooks mit Windows 7 an Bord kaufen, ebenso Mobiltelefone, die unter Windows Mobile laufen. Auch die Spielekonsole Xbox 360 und die Software-Pakete des Herstellers gehören zum Angebot.
Dass die Tests mit den Microsoft-Stores gerade jetzt starten, ist kein Zufall. Der Hersteller möchte offenkundig den »Rückenwind« nutzen, den die offizielle Vorstellung von Windows 7 am 22. Oktober bringt. Während Firmen das Betriebssystem bereits seit September ordern können, haben Privatkunden ab kommender Woche diese Möglichkeit.
Noch keine Reaktion von Microsoft-Partnern
Eine spannende Frage ist, wie das Konzept der Microsoft-Stores bei den Partnern des Herstellers ankommt. Diese dürften über die neue Konkurrenz wenig erfreut sein.
So ist laut WSJ das Ladengeschäft der Softwarefirma in Scottsdale nur einen Katzensprung von einer Filiale von Best Buy entfernt, einem der größten Microsoft-Retailer im Privatkundenmarkt.
Ob Microsoft auch in Deutschland Shops eröffnen wird, ist noch nicht klar. Über Pläne dieser Art war zumindest bislang nichts zu hören.
Ein spaßiges Detail am Rand: Die Mitarbeiter für seine Test-Shops in den USA besorgte sich Microsoft bei der Konkurrenz. Die Firma warb kurzerhand Angestellte benachbarter Apple-Stores ab.