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Microsoft zieht Business Intelligence-Lösung zurück

Microsoft nimmt den Performancepoint Server vom Markt. Die Funktionen des BI-Tools wandern teilweise in den Sharepoint Server. Offenbar gehört der Schritt zu den Sparmaßnahmen, mit denen Microsoft die Folgen der Wirtschaftskrise abzufedern sucht.

Autor:Michael Hase • 26.1.2009 • ca. 0:50 Min

Der Software-Hersteller Microsoft nimmt seine Business Intelligence-(BI-)Lösung Performancepoint Server vom Markt. Das Produkt, das 2007 erstmals ausgeliefert wurde, verschwindet bereits im April von der Preisliste. Nach dem nächsten Servicepack im kommenden Sommer stellt der Anbieter auch die Weiterentwicklung der Software ein. Allerdings bedeutet dieser Schritt keinen völligen Rückzug Microsofts aus dem BI-Markt: Monitoring- und Analysefunktionen von Performancepoint werden in den Sharepoint Server integriert. Allerdings verzichtet der Hersteller künftig auf Planungsfunktionen. Microsoft hat das Aus für Performancepoint zwar nicht offiziell angekündigt. Dass die Entscheidung, das Produkt einzustellen, intern gefallen ist, gilt in informierten Branchenkreisen aber als sicher.

Der BI-Experte Carsten Bange, Geschäftsführer des Business Application Research Center (BARC) in Würzburg, sieht den Schritt im Zusammenhang mit den Sparmaßnahmen, die Microsoft angekündigt hat, um die Folgen der Wirtschaftskrise abzufedern: »Offensichtlich wurden die am wenigsten profitablen Projekte und Produkte gestoppt.« Tatsächlich habe Performancepoint bei den Verkaufszahlen nie die Erwartungen des Anbieters erfüllt. Ein Hemmnis für den Markterfolg des Produkts sei die Vertriebsstrategie gewesen, meint Bange. »Planungs- und andere Finanzapplikationen müssen anders vertrieben werden, als es Microsoft im Massengeschäft gewohnt ist.« Es habe eine ganze Weile gedauert, bis der Software-Riese sein Partnerprogramm auf die Besonderheiten von BI-Projekten ausgerichtet hatte.