Motorola erwägt Abspaltung der Mobilfunksparte
Motorola, weltweit drittgrößter Hersteller von Handys, prüft, ob es die defizitäre Mobilfunksparte in ein eigenes Unternehmen auslagern soll.

Eine radikale Lösung scheint Motorola beim Verlustbringer »Mobile Devices« ins Auge zu fassen.
Die Sparte erzielte im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von 19 Milliarden Dollar, rund 33 Prozent weniger als 2006. Der Verlust des Bereichs betrug 1,2 Milliarden Dollar. Im Jahr zuvor erwirtschaftete Mobile Devices noch einen Gewinn von 2,7 Milliarden Dollar.
Der Mobilfunkbereich war somit maßgeblich dafür verantwortlich, dass Motorola 2007 einen Verlust von 553 Millionen Dollar auswies, nach 4,092 Milliarden Dollar Gewinn im Jahr 2006.
In einer knapp gehaltenen Pressemitteilung heißt es nun, das Unternehmen erwäge, den Geschäftsbereich Mobile Devices abzuspalten, um »es jeder Sparte zu ermöglichen, zu wachsen und ihre Kunden besser zu betreuen«.
Icahn wäre der Gewinner
Mit einer Aufteilung des Unternehmens würde Motorola eine Forderung des Investors Carl Icahn erfüllen. Er übt seit Monaten Druck auf das Management des Unternehmens aus. Sein Ziel: Motorola komplett zu »filetieren« und die einzelnen Sparten als eigenständige Unternehmen an die Börse zu bringen.
Die Top 5 der Handy- und Smartphone-Hersteller laut IDC
Vendor
4Q07 Shipments
4Q07 Market Share
4Q06 Shipments
4Q06 Market Share
Nokia
133.5
40.0%
105.5
35.2%
Samsung
46.3
13.9%
32.9
11.0%
Motorola
40.9
12.2%
65.7
22.0%
Sony Ericsson
30.8
9.2%
26.0
8.7%
LG Electronics
23.7
7.1%
17.7
5.9%
Others
58.8
17.6%
51.5
17.2%
Total
334.0
100.0%
299.3
100.0%
Die Probleme der Mobile-Devices-Division von Motorola spiegeln sich auch in den Zahlen wider, die IDC für das vierte Quartal 2007 ermittelte. Im Vergleich zum selben Zeitraum 2006 setzte Motorola fast 38 Prozent weniger Mobiltelefone ab.
Das Unternehmen läuft mittlerweile Gefahr, den dritten Platz unter den Top 5 der weltweit größten Mobiltelefon-Produzenten an Sony Ericsson zu verlieren.