Nach Jahr-2010-Bug: EC-Karten arbeiten wieder
Zum Start ins Jahr 2010 hat es Probleme bei aktuellen Chipkarten mit EMV-Kopierschutz gegeben: So konnten Nutzer kein Geld abheben. Mittlerweile soll der Fehler gefunden und die meisten Schwierigkeiten behoben sein.

Für einige Kunden der Commerzbank und der Postbank begann der Start ins neue Jahr denkbar schlecht: Wenn sie mit ihrer EC-Karte (Girocard) bezahlen oder Geld abheben wollen, versagten einige Karten seit 1. Januar ohne erkennbare Ursache den Dienst. Solche Schwierigkeiten waren allgemein zum Jahrtausend-Wechsel erwartet worden. Nun tauchen sie zehn Jahre später beim Wechsel zum Jahr 2010 auf.
Laut dem Zentralen Kreditausschuss sollten bis Montagabend (4. Januar) jedoch alle betroffenen Karten zumindest an den Geldautomaten in Deutschland wieder fehlerfrei funktionieren. Auch die meisten Händler-Terminals (POS-Terminals) sollen jetzt mit den fehlerhaften Karten zusammenarbeiten. Die volle Funktionsfähigkeit an allen POS-Terminals im Inland soll noch im Laufe der Woche wiederhergestellt werden.
Ursache der Schwierigkeiten war demnach ein Programmierfehler in einer Chip-Serie für die neuen »EMV«-Karten, die gemeinsam von den drei großen Bezahldiensten Europay International (MasterCard Europe), MasterCard und Visa entwickelt wurden: »Betroffen waren beziehungsweise sind Zahlungskarten vieler deutscher Kreditinstitute, die einen Chip eines bestimmten Produktionstyps tragen. Diese Chipkarten weisen aufgrund eines Fehlers der Chipsoftware Probleme bei der Verarbeitung der Jahreszahl 2010 auf. Die Mehrzahl der im Umlauf befindlichen Karten sind von dem Akzeptanzproblem jedoch nicht betroffen. Ein Sicherheitsrisiko bestand zu keinem Zeitpunkt.«
Wie viele Kunden und Karten im Einzelnen betroffen waren, können die beiden Baken bisher noch nicht sagen. Das EMV-System wird Ende 2010 Pflicht und soll durch Verschlüsselung verhindern, dass die Karten kopiert werden können, oder die Daten darauf manipuliert werden. EMV steht dabei für Europay-MasterCard-VISA.