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Ausstieg aus dem europäischen Markt

NEC verkauft PC-Sparte für Consumer

NEC verkauft PC-Sparte für Consumer: Der japanische Elektronikkonzern NEC plant, sich aus dem Endkundengeschäft mit PCs in Europa zurückzuziehen. Wie die japanische Wirtschaftszeitung »Nihon Keizai Shimbun« meldete, steht das entsprechende Tochterunternehmen von NEC, die niederländische Packard Bell BV, vor dem Verkauf.

Autor:Redaktion connect-professional • 28.7.2006 • ca. 1:10 Min

Dem Bericht zufolge laufen derzeit Kaufverhandlungen zwischen NEC und Lap Shun Hui, dem Gründer des PC-Herstellers Emachines. Der Kaufpreis für Packard Bell soll bei rund 87 Millionen Dollar liegen, die Übernahme der Aktien könnte bereits im August erfolgen.

NEC hatte Packard Bell 1996 übernommen. Nachdem die Marktanteile von Packard Bell in den USA markant gesunken waren, hatte sich der japanische Konzern bereits vor einiger Zeit vollständig aus dem amerikanischen Geschäft zurückgezogen. Im vergangenen Jahr trennte der Mutterkonzern dann das europäische Geschäft mit Unternehmenskunden ab, welches seitdem als NEC Computers mit Sitz in Frankreich geführt wird. Der Fortbestand dieser Unternehmenssparte wird durch die aktuellen Verkaufsabsichten jedoch nicht gefährdet.

In Europa gelang es Packard Bell laut eigener Aussage immerhin, auf der Rangliste der Desktop- Anbieter den zweiten Platz einzunehmen. Das Unternehmen setzte beim Privatkundengeschäft dabei ausschließlich auf die großen Retailmärkte. Zwangsläufig begab man sich damit in einen Preiskampf mit starken Wettbewerbern, der für Packard Bell nicht folgenlos blieb. Zwar lag der Jahresumsatz des PC-Herstellers zuletzt bei 1,13 Milliarden Dollar. Allerdings hat das 800 Mitarbeiter starke Unternehmen bisher noch keine schwarzen Zahlen geschrieben, man bewegte sich zuletzt in der Grauzone zwischen Gewinn und Verlust.

Während NEC in Japan mit einem Marktanteil von 20 Prozent der führende PC-Verkäufer ist, gelang es dem Konzern nie richtig, in Europa Fuß zu fassen. Nach dem Rückzug aus dem US-Markt bedeutet der Verkauf von Packard Bell nun auch das Scheitern von NEC im europäischen Endkundengeschäft. Man wolle sich in Zukunft ganz auf den asiatischen Markt konzentrieren, ließ der japanische Elektronikkonzern jetzt auch folgerichtig verlauten.