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Neue (alte) Rivalen in der Software-Distribution

Der neue Vorstand, Christoph Michel, arbeitet mit Hochdruck an der Sanierung der Softline AG und an der Neupositionierung als Full Service Provider. Derweil macht in Sindelfingen die ehemalige Maily-Mannschaft mobil und errichtet unter dem Dach der SOS Software Service GmbH einen Konkurrenten im Software-Distributionsmarkt.

Autor:Samba Schulte • 18.9.2008 • ca. 1:05 Min

Softline-Chef Christoph Michel will den Konzern neuaufstellen
Inhalt
  1. Neue (alte) Rivalen in der Software-Distribution
  2. Neuer Geschäftsführer für Trademail
  3. Neuer Konkurrent in Sindelfingen

Die Offenburger Softline AG befindet sich seit längerem in einer schweren geschäftlichen Krise. Zwar konnte Softline im Geschäftsjahr 2006/2007 seinen Verlust nach Minus 4,4 Millionen Euro im Vorjahr schon deutlich auf 1,5 Millionen Euro senken. Trotzdem musste sich der damalige Interimsvorstand Markus Kürschner gegen aufkeimende Insolvenzgerüchte wehren. Zuvor schon belasteten ständige Wechsel in der Konzernführung die Sanierungsarbeiten im Unternehmen.

Tatsächlich lag bei der Softline vieles im Argen, räumt Christoph Michel, der im Frühjahr das Ruder beim Unternehmen übernahm, ein. In seinem ersten Fazit kann er jedoch festhalten: »Wir haben schon viele Altlasten bereinigt und können nun an der Neuaufstellung des Konzerns arbeiten. Sein Ziel ist es, das Software- Unternehmen als Full Service Provider für den Channel zu positionieren: Die Softline AG nehme dabei die Funktion einer Holding ein, in der alle administrativen Funktionen für die Beteiligungen gebündelt sind. Der Software Direkt-Verkauf der Softline AG werde zwar nicht eingestellt, stelle aber in Zukunft keinen strategischen Geschäftszweig mehr dar. Umso mehr Gewicht bekommen die Distributionstochter Trademail und der Dienstleister Prometheus in München. Die Sanierung dieser beiden Unternehmen sei weitgehend abgeschlossen, künftig sollen sie Systemhauskunden, Systemintegratoren und auch kleinere Software- Reseller mit Distributionsleistungen und zusätzlichen Installationsleistungen versorgen. »Unsere Fachhandelspartner können dadurch ganz neue Angebote für ihre Kunden erstellen«, sagt Michel. Schließlich müssten sich »auch Händler Gedanken machen, womit und wie sie künftig ihr Geld verdienen wollen«. Das Rundum-Angebot für die Fachhandelskunden würde Michel alsbald gerne durch eine weitere Akquisition im Bereich Wiederaufbereitung von Hardware und Software abrunden.