Neue Optimierungsservices für Rechenzentren setzen auf Runderneuerung statt Neuaufbau
Die Reise durch die Finanzkrise ist derzeit das Topthema auf fast jeder IT-Veranstaltung rund um den Globus. So nutzte auch Dell ihren "Enterprise Vision-Day" in erster Linie zur Erläuterung von Trends und Strategien, die in Zeiten knapper Budgets und explodierender Energiekosten den größten Erfolg versprechen. Es ging um ganzheitliche Optimierung über alle IT-Bereiche (nicht nur, aber vor allem, hinsichtlich des Energieverbrauchs), Virtualisierung und Automatisierung. Und es ging darum, wie sich mithilfe dieser Techniken so viel aus dem vorhandenen Rechenzentrum herausholen lässt, dass die Investition in ein neues zumindest auf absehbare Zeit verschoben werden kann. Genau dies hat Dell in den vergangenen Jahren selbst praktiziert: Durch konsequente Anwendung vor allem von Optimierungs- und Virtualisierungstechnologien will das Unternehmen mehr als 29 Millionen Dollar Betriebskosten gespart haben - Pläne für ein neues Rechenzentrum konnten auf Eis gelegt werden.
Das Vorgehen im eigenen Haus hat Dell nun so weit wie möglich abstrahiert, systematisiert und in
Form der "Data Center Optimization Services" sowie eines Diensta namens "Reveal a Hidden Data
Centre" (also etwa: "Entdecke ein verborgenes Rechenzentrum) in vermarktungsfähige,
standardbasierende Servicepakete gepackt. Diese sollen Dell-Kunden beim Aufspüren und Eliminieren
der Schwachstellen im Rechenzentrum helfen. Unter dem Strich sollen sich so unter anderem die
Rechenleistung um bis zu 270 Prozent steigern und bis zu etwa zwei Drittel der Energiekosten
einsparen lassen. Zum Optimierungsservicepaket gehören Data Center Optimization Workshops, Analysen
zur Stromversorgung und Kühlung, ein Designkonzept für die Optimierung einer vorhandenen
Infrastruktur, ein Konsolidierungs- und Migrationskonzept für Server und Applikationen, sowie
Beratung für die Speicheroptimierung und Servervirtualisierung.
Auf dem Enterprise Vision-Day fiel auf, dass der Begriff "Green-IT" aus dem Vokabular der
Vortragenden gestrichen zu sein schien. "Für uns übersetzt sich Green-IT mehr oder weniger eins zu
eins in Energieeffizienz", so John Joseph, Vice President Marketing bei Dell. "Und die ist für
Unternehmen heute in erster Linie eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Deswegen sprechen wir hier
von Effizienz, auch wenn diese im ´grünen Mäntelchen´ vielleicht noch schicker aussieht."
Das Servicegeschäft macht bei Dell derzeit etwa ein Drittel des Enterprise-Business aus. Die
Umsätze im Unternehmenssektor wiederum summieren sich auf rund 35 Prozent des gesamten
Dell-Umsatzes. Aus dem Servicegeschäft verspricht sich Dell für die nächsten Jahre das stärkste
Wachstum. Mittelfristig erwartet das Unternehmen daher etwa die Hälfte seiner Business-Umsätze aus
diesem Bereich.
Stefan Mutschler/pf