Neue Produkte – neues Glück
Das ursprünglich als MP3-Player- Hersteller bekannt gewordene Unternehmen Gembird musste nach dem Rückzug aus dem MP3-Segment empfindliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Mit neuen Produktgruppen ist man nun wieder auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur.
Als Gembird 2002 in Deutschland eine Vertriebsniederlassung gründete, waren MP3-Player das Kerngeschäft des in China ansässigen, aber aus den Niederlande gesteuerten Unternehmens. Schnell brachte man es in Deutschland auf einen jährlichen Umsatz von rund fünf Millionen Euro. Allerdings wurden die Margen mit MP3-Playern geringer und die durch Defekt oder Fehlbedienung verursachten Rückläufer belasteten das Unternehmen. Als man sich dann aus dem MP3-Geschäft verabschiedete, kam es zu Umsatzeinbrüchen bis zu 90 Prozent. 2005 lag der Umsatz nur noch bei 1,2 Millionen Euro. »Der Rückzug war schmerzlich, kam aber im richtigen Moment«, meint Gembird- Deutschland-Chef Marc Riemen. Der Schnitt sei heilsam gewesen und man sei gestärkt daraus hervorgegangen. Gembird konzentriert sich heute auf Überspannungsschutz, Eingabegeräte, Headsets, Lautsprecher, Mikrofone und weiteres PC-Zubehör. Im laufenden Jahr erwartet Riemen einen Umsatz von 4,5 Millionen Euro. Für 2008 will er wieder die Fünf-Millionen- Marke von 2004 knacken und sechs Millionen Euro erreichen.
Von den rund 3.000 Produkten des weltweiten Gembird-Portfolios werden in Deutschland rund 100 vertrieben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Überspannungsschutz-Produkten. Für den hochwertigen, erklärungsbedürftigen Bereich hat das Unternehmen dafür den Sub-Brand »Silver Shild« ins Leben gerufen. Hier sieht Riemen noch genug Platz für Wachstum: »Durch den Klimawandel steigt die Gewitterhäufigkeit. Die Kunden suchen daher nach Lösungen, um ihre teure elektronische Ausstattung zu schützen«, weiß der Gembird-Geschäftsführer. Mit Garantieleistungen von bis zu 20.000 Euro im Schadensfall und Alleinstellungsmerkmalen wie programmierbare Timer- Funktionen will sich Gembird vomMitbewerb differenzieren.
Bei den Distributoren setzt Riemen auf Grossisten aus der zweiten Reihe. »Bei den Broadlinern sind wir nur einer unter vielen«, erklärt er. So stehe man eher im Fokus und die Beratungsleistung sei wesentlich intensiver. Derzeit sind die Gembird-Produkte bei Chikara, D&M Computer, Eureka, Eures, H&P, Leo, Rieberg und Rombus erhältlich.
Derzeit wirtschaftet Gembird mit 16 Mitarbeitern. Die Händler werden derzeit durch Tele-Sales- Mitarbeiter betreut. Es ist jedoch ein Außendienstteam geplant. Von Bonus-Programmen wie bei anderen Herstellern hält Riemen allerdings nichts: »Das geht nur nach dem Prinzip rechte Tasche, linke Tasche.« Da das Geld in die Marge fließe, habe der Händler und Kunde die freie Wahl, ob das Produkt zum entsprechenden Preis attraktiv sei. Gembird unterstützt jedoch den Handel mit PoS-Materialien. So gibt es beispielsweise bestimmte Racks kostenlos, wenn eine einmalige Bestückung bestellt wird.
__________________________________________
INFO
Gembird Deutschland GmbH
Lange Wende 38, 59494 Soest
Tel. 02921 3509740, Fax 02921 671480
www.gembird.de