Nicht ausgelastete TK-Anlagen kosten deutsche Mittelständer Milliarden Euro
Drei Viertel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland sind mit ihren Telekommunikationsanlagen unzufrieden. Das ergab eine Studie, die im Auftrag der Deutschen Telefon Standard AG durchgeführt wurde. Den Schaden durch überdimensionierte TK-Systeme schätzen die Anwender auf insgesamt 5 Milliarden Euro pro Jahr.

Das Phänomen dürfte dem Nutzer Büro-Software bekannt sein: Von den zig Funktionen, die Office, Open Office und Co. bereitstellen, nutzt der Normalanwender bestenfalls 10 bis 20 Prozent.
Ähnlich ergeht es deutschen Mittelständlern mit ihren TK-Systemen. Nach einer Umfrage der Deutschen Telefon Standard AG (DTST) benötigen 72 Prozent der Firmen gerade einmal 1 bis 5 Prozent der Funktionen, die ihr Telefon bereitstellt. In der Regel sind das Basismerkmale wie Rufweiterleitung.
An die acht Prozent greifen auf komplexere Funktionen zurück, und ganz drei Prozent gehören zur Kategorie der Power-User, die alle Features der Endgeräte und der Anlagen einsetzen. Das Fazit der DTST: »Hersteller von Telefonanlagen behandeln den Mittelstand eher stiefmütterlich«, sagt Tom Little, Chef des TK-Anlagen-Anbieters.
Besonders genervt waren die Befragten durch Systeme, die sich nur umständlich bedienen lassen. Die Hälfte der Firmen schätzt, dass dadurch pro Mitarbeiter und Arbeitstag etwa 5 Minuten verloren gehen. Weitere 23 Prozent beziffern den Zeitverlust mit 10 Minuten, rund 22 Prozent der Befragten gar mit mehr als 10 Minuten.
Kritisiert werden vor allem das umständliche Suchen nach Telefonnummern, die erneute Eingabe von Rufnummern nach Verwählen sowie das wenig intuitive Einrichten von Rufumleitung und Telefonkonferenzen. Unter dem Strich ergibt das bei 60 Prozent der Mittelständler einen finanziellen Schaden von 5 Milliarden Euro im Jahr.
Einen Ausweg sieht die Deutsche Telefon Standard AG in Voice-over-IP-Systemen. Das Unternehmen bietet mit dem »Standard-Telefon-System« eine VoIP-Anlage auf Basis von IP-Centrex an. Die Telefonfunktionen stellt der Nutzer über den Web-Browser ein.
Als Endgeräte kommen Telefone von Herstellern wie Aastra, Polycom und Siemens zum Einsatz. Sollten das System oder Leitungen ausfallen, werden alle Gespräche auf Mobiltelefone umgeleitet. Technische Details zum Standard-Telefon-System sind in dieser Broschüre zu finden.