Niederlande wählt wieder oldschool
Die viel kritisierten Wahlcomputer erfahren derzeit eine herbe Niederlage. In den Niederlanden wird wieder mit Papier und Stift gewählt.

Die Wahlmaschinen der Firma NEDAP, die selbst aus den Niederlanden kommt, sind nicht sicher. Das zumindest sagt der Chaos Computer Club. Im Oktober 2006 hat dieser in Zusammenarbeit mit der Stiftung "Wij vertrouwen stemcomputers niet" die problematischen Wahlcomputer untersucht und kam zu dem Schluss, dass sie manipuliert werden können.
Dass nun ein so bedeutendes Land wie die Niederlande einen Rückschritt macht, verdeutlicht, dass auch wir handeln sollten. In Deutschland ist bereits das Bundeswahlgesetz § 35 verabschiedet worden, welches erlaubt Wahlgeräte zu verwenden. Konkret bedeutet dies, dass die anstehenden Landtagswahlen am 27. Januar in Hessen und Niedersachen nicht mehr mit dem obligatorischen Kreuz auf dem Papier umgesetzt werden.
"Dass selbst im Mutterland der NEDAP-Wahlcomputer die Bedenken über die bekannt gewordenen prinzipiellen Probleme mit Computer-Wahlen zu entscheidenem Handeln der Regierung führen, verdeutlicht, wie ernst die Situation ist. Die Bundesregierung sollte die niederländische Entscheidung zum Anlass nehmen, die Zulassung der Wahlcomputer noch vor den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen zurückzuziehen, auch um eine internationale Blamage zu vermeiden", sagt Dirk Engling, Sprecher des Chaos Computer Club.
In diesem Fall bedeutet ein Rückschritt einen Schritt nach vorne.