Nokia enttäuscht trotz Gewinnsteigerung
Nokias Aufholjagd bei den Smartphones hat zum Jahresauftakt nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Trotz Gewinnsteigerung enttäuscht der Finnen-Konzern mit schwachen Zahlen in den drei ersten Monaten. Die Netzwerk-Kooperation mit Siemens liefert weiter...
…hohe Verluste.
Helsinki (dpa) - Der weltweite Siegeszug der Smartphones macht dem Branchenführer Nokia zu schaffen. Trotz einer Gewinnsteigerung von 122 auf 349 Millionen Euro innerhalb von zwölf Monaten konnte das finnische Unternehmen in seiner Zwischenbilanz für das erste Quartal am Donnerstag fast nur enttäuschende Zahlen präsentieren. Der Kurs der Nokia-Aktie brach nach Bekanntgabe der Zahlen in Helsinki um 14 Prozent ein.
Nokias Marktanteil bei Handys ist nach den Konzernangaben von 35 auf 33 Prozent gesunken. Auch die Entwicklung beim Durchschnittspreis mit 62 Euro je verkauftem Mobiltelefon statt 64 Euro zwölf Monate zuvor ging nach unten. Bei den Smartphones steigerte sich Nokia gegenüber dem vierten Quartal 2009 zwar um drei Prozent, hatte aber auch mit gestiegenen Materialkosten zu kämpfen. Nokia galt nicht zuletzt gegenüber dem iPhone von Apple als Spätstarter bei Smartphones.
Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo meinte: «Wir haben es weiter mit harter Konkurrenz bei der hochpreisigen Angebotspalette von Handys zu tun. Dasselbe gilt für das Geschäft mit der Mobilfunk-Infrastruktur.» Die Netzwerksparte Nokia Siemens Networks (NSN) war mit einem operativen Verlust von 226 Millionen Euro gegenüber minus 361 Millionen Euro zwölf Monate weiter Sorgenkind bei Nokia und dem deutschen Partner Siemens.
Der Gesamtertrag des finnischen Unternehmens sackte gegenüber dem erfolgreichen Abschlussquartal 2009 mit 882 Millionen Euro auf weniger als die Hälfte. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um drei Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen setzte 107,8 Millionen Handys ab. Gegenüber dem Vergleichsquartal 2009 war das eine Steigerung um 16 Prozent, aber im direkten Vergleich mit dem Abschlussquartal des letzten Jahres ein Minus von 15 Prozent.
Für den Gesamtverlauf des Jahres senkte Nokia seine Gewinnprognose von einer Marge zwischen 12 und 14 Prozent auf 11 bis 13 Prozent. Für die Gesamtbranche prognostizieren die Finnen wie bisher ein Absatzplus von zehn Prozent. Für das Infrastrukturgeschäft mit Nokia Siemens Networks hofft das Unternehmen auf einen ausgeglichenen Jahresabschluss. dpa tb xx z2 uw