Nokia-Handy als Kreditkarte
Ein Handy, das für die Near-Field-Communications-Technik ausgelegt ist, hat Nokia mit dem 6131 vorgestellt. Die Benutzer können damit ihre Einkäufe bezahlen oder Visitenkarten austauschen.

Das »Nokia 6131 NFC« soll in Kürze auf den Markt kommen und rund 280 Euro kosten. Allerdings wird zunächst nur in »ausgewählten Regionen« zur Verfügung stehen. Die Hoffnung, dass neben den USA auch Länder wie Deutschland dazu gehören, ist nicht unbegründet. Denn seit einigen Monaten laufen in Europa Feldversuche mit NFC.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund setzt die Kurzstrecken-Funktechnik sogar mittlerweile im Regelbetrieb ein. Kunden können mithilfe eines NFC-Handys Fahrkarten kaufen. Der Kunde bezahlt, indem das Mobiltelefon an eine Lesestation hält.
Ein NFC-Handy lässt sich als elektronische Brieftasche, Kreditkarte oder als Ausweis einsetzen. Allerdings kann der Benutzer damit auch Dateien mit anderen NFC-Geräten austauschen, etwa einer Digitalkamera oder einem Drucker.
Gegenwärtig sind jedoch vor allem Banken und Kreditkartenfirmen an der Technik interessiert. Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentierte beispielsweise die Kreditkartenfirma Visa eine NFC-Plattform für Banken und Mobilfunkfirmen. Mit ihr können Firmen aus diesen Bereichen Services anbieten, etwa für das »drahtlose« Bezahlen von Tickets und anderen Dienstleistungen.
Nutzer können sich mithilfe von NFC auch direkt Geldbeträge überweisen: Statt zur Geldbörse zu greifen, »beamen« sie den Betrag direkt auf das Handy des Empfängers.
Kurz zur Technik: NFC wurde vor vier Jahren von Sony, Philips und Nokia entwickelt. Das Übertragungsverfahren verwendet das 13,56-MHz-Band. Die maximale Transferrate beträgt 424 kBit/s über Entfernungen von bis zu 20 Zentimetern.
Im Vergleich zu WLANs und Bluetooth zeichnet sich NFC durch eine größere Bedienerfreundlichkeit aus. Die Verbindung zwischen NFC-Geräten wird aufgebaut, indem der Nutzer sein System an eine andere NFC-Komponente hält.
Im Handy von Nokia kommen NFC-Chips von NXP zum Einsatz, der ehemaligen Halbleiter-Sparte von Philips.