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Mobilfunk

NTT Docomo startet Test mit UMTS-Nachfolger

Bis zu 300 MBit/s beim Herunterladen von Daten über Mobilfunknetze soll »Long Term Evolution« (LTE) bieten, eine Nachfolgetechnik von UMTS. Der größte japanische Mobilfunk-Service-Provider testet diese Technik jetzt.

Autor:Bernd Reder • 11.9.2007 • ca. 1:10 Min


Testaufbau von NTT Docomo für die Versuche mit LTE / Super 3G

NTT Docomo führt nach einem Bericht von Light Reading zunächst Labor-Versuche mit LTE oder »Super 3G« durch, wie der Konzern das Verfahren nennt. Dabei sollen Download-Raten von 300 MBit/s erreicht werden.

In der Gegenrichtung, also beim Versenden von Informationen von einem Mobilfunkgerät aus, visieren die Forscher von Docomo rund 80 MBit/s an. Diese Werte lassen sich allerdings nur mithilfe der Mimo-Antennentechnik (Multiple in, Multiple out) erzielen.

Bis zu vier Mimo-Antennen eingesetzt

Dabei werden die Datenströme auf mehrere Sende- und Empfangsantennen verteilt und parallel übermittelt. Docomo zufolge sollen bis zu vier Antennen an den Test-Sendern und -Empfängern zum Einsatz kommen.

Der Provider will herausfinden, wie Echtzeit-Daten wie etwa Sprache und Videos den Transport überstehen. Die Versuche sollen 2009 abgeschlossen sein.

Zum Vergleich: High-Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und High-Speed Uplink Packet Access (HSUPA) sehen maximale Downlink-Geschwindigkeiten von 14 MBit/s und Uplink-Raten von 5,7 MBit/s vor.

Die Mobilfunk-Service-Provider hier zu Lande sind derzeit dabei, beide Verfahren zu implementieren. Allerdings wird vorerst nur die halbe Datenrate zur Verfügung stehen.

LTE-Standardentwurf im dritten Quartal

Das 3GPP-Konsortium, das die LTE-Spezifikation erarbeitet, will im dritten Quartal einen ersten Entwurf (Draft) vorstellen. Parallel dazu ist jedoch eine erweiterte Version von HSDPA in Entwicklung, die beim Herunterladen von Daten rund 40 MBit/s bietet.

Zu den Firmen, die Ausrüstung für LTE liefern können, zählen mit Nokia Siemens Networks, Alcatel-Lucent und Ericsson drei europäische Netzausrüster.

Hinzu kommen die japanische Firma NEC und der kanadische Anbieter Nortel Networks. Dieser verkaufte zwar seinen 3G-Geschäftsbereich an Alcatel-Lucent, ist jedoch weiterhin in der 4G-Arena aktiv.