Zum Inhalt springen
UBA: Umweltfreundliche Beschaffung spart bares Geld

Öffentliche Hand soll Green IT nutzen

Das Forschungsprojekt "Nationale Umsetzung der neuen EU-Beschaffungsrichtlinien" hat das Potenzial für die Umweltentlastung bei der Beschaffung von IT-Gerätschaft, zum Beispiel von Multifunktionsgeräten für das Drucken, Scannen und Kopieren, ermittelt. Der Bericht verspricht laut Umweltbundesamt (UBA) deutliche Einsparungen.

Autor:Redaktion connect-professional • 21.1.2009 • ca. 1:30 Min

Mit der Anschaffung ressourcenschonender und energiesparender Geräte lassen sich laut UBA die
mit der Herstellung, Nutzung und Entsorgung dieser Geräte verbundenen Umweltbelastungen deutlich
minimieren. So sei das Treibhauspotenzial für das Drucken von 1.000 Seiten bei einem
Multifunktionsgerät mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" nur rund halb so groß bei einem
konventionellen Gerät ohne das Umweltzeichen. Bei der Annahme, dass ein Multifunktionsgerät zirka
50.000 Seiten pro Jahr druckt und eine Lebensdauer von fünf Jahren hat, spart ein Gerät mit dem
Blauen Engel im Vergleich zu einem nicht ausgezeichneten Gerät laut dem Bericht zirka 1.150
Kilogramm Kohlendioxidäquivalente (CO2eq).

Mehr zum Thema:

Das UBA betont, dass bei Berücksichtigung aller Kosten, die während des Lebenszyklus eines
IT-Geräts anfallen, umweltfreundliches Equipment oft auch in wirtschaftlicher Hinsicht punktet. So
ließen sich bei dem erwähnten Multifunktionsgerät (Blauer Engel, Einsatzdauer fünf Jahre, 50.000
ausgegebene Seiten pro Jahr) knapp 830 Euro gegenüber der konventionellen Variante sparen. Diese
Ersparnis setze sich zusammen aus den geringeren Kosten für Strom, Toner sowie Papier, unter der
Annahme, dass beidseitige Ausdrucke den Papierbedarf reduzieren.

"Die umweltfreundliche Beschaffung ist ein wichtiges Instrument für den Umweltschutz und spart
bares Geld", kommentierte Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des UBA.

Um den Behörden und Kommunen die umweltfreundliche Beschaffung zu erleichtern, liegen mehrere
Musterausschreibungen vor: für Multifunktionsgeräte und Computer, aber auch für andere Aspekte wie
Bewässerungsanlagen, Reinigungsmittel und Reinigungsdienstleistungen.

Ein im Rahmen des Forschungsprojekts erstelltes Rechtsgutachten bestätigte laut UBA zudem, dass
bei Vergabeverfahren der Öffentlichen Hand inzwischen rechtliche Zweifel an der grundsätzlichen
Zulässigkeit der Berücksichtigung von Umweltkriterien ausgeräumt sind. Bislang hatte die deutsche
Rechtswissenschaft das Thema "umweltfreundliche öffentliche Auftragsvergabe" eher kritisch unter
dem Stichwort "vergabefremde Aspekte" diskutiert.

Das Rechtsgutachten und der Endbericht zum Forschungsvorhaben "Nationale Umsetzung der neuen
EU-Beschaffungs-Richtlinien" stehen
hier zum
Download bereit.

Eine Ratgeberbroschüre mit dem Titel "Umweltfreundliche Beschaffung – ökologische und
wirtschaftliche Potenziale rechtlich zulässig nutzen" finden Einkäufer von Behörden und Kommunen
hier.

Die Musterausschreibungen sind auf der Seite
www.beschaffung-info.de abrufbar.

LANline/wg