Palm muss weitere Rückschläge verkraften
New York (dpa) - Den verlustreichen Smartphone-Hersteller Palm trifft es knüppeldick. Ein wichtiger Manager verlässt das Unternehmen und es sieht so aus, als ob die US-Elektronikkette RadioShack die Smartphones aus dem Sortiment genommen hat. Am Montag...
…fiel die Aktie an der New Yorker Börse um satte 12 Prozent.
Palm hatte in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC wissen lassen, dass Michael Abbott das Unternehmen Ende der Woche verlässt. Abbott war für Software und Services zuständig. Das von ihm mitverantwortete neue Betriebssystem WebOS gilt als einer der wertvollsten Pfründe des Unternehmens und macht es auch für Käufer attraktiv.
In den vergangenen Tagen war die Aktie kräftig gestiegen, weil sich hartnäckig Spekulationen halten, dass der taiwanesische Rivale HTC oder der chinesische Computerhersteller Lenovo zuschlagen könnten, um ihr eigenes Smartphone-Geschäft auszubauen. Lenovo stellte erst am Montag seine ehrgeizigen Pläne im Mobilfunk vor.
Palm droht von Branchengrößen erdrückt zu werden. Der Kleincomputer-Pionier verliert anhaltend Marktanteile und schreibt trotz des Booms bei multifunktionalen Handys rote Zahlen. Apple etwa setzte im wichtigen Weihnachtsgeschäft neunmal so viele iPhones ab. Auch RIM mit seinen Blackberrys spielt in einer ganz anderen Liga.
Nun wird Palm offenbar auch noch von der Elektronikkette RadioShack aus dem Sortiment genommen. In mehreren Filialen und auch im Webshop sind die Smartphones nicht mehr zu bekommen, fand das «Wall Street Journal» heraus. Die Geräte lagen zuletzt wie Blei in den Regalen der Händler. Selbst neue Modelle wie das Pre mit seinem berührungsempfindlichen Bildschirm fielen bei der Kundschaft durch.
Der Name hat vor allem in den USA allerdings immer noch einen guten Klang. Das dürfte es Neueinsteigern wie Lenovo erleichtern, im umkämpften Markt Fuß zu fassen. Palm ist aktuell rund 830 Millionen Dollar wert. Größter Anteilseigner ist mit 30 Prozent der Risikokapitalgeber Elevation Partners.
dpa das xx z2 aj