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CE-Gigant mit Milliardenverlusten

Panasonic will 15.000 Stellen abbauen

Der japanische CE-Riese Panasonic will angesichts von Milliardenverlusten 15.000 Stellen streichen. Dies entspricht rund fünf Prozent seiner weltweiten Belegschaft.

Autor:Joachim Gartz • 5.2.2009 • ca. 1:05 Min

Rote Zahlen bei den TV-Hestellern: Neben Panasonic haben sich auch Sony, Hitachi und Sharp auf sinkende Umsätze im laufenden Geschäftsjahr eingestellt.

Insgesamt sollten 27 Fertigungs-Stätten geschlossen werden, erklärte der Konzern am Mittwoch. Panasonic ist im zurückliegenden Quartal in die roten Zahlen gerutscht und rechnet im Gesamtjahr mit dem ersten Verlust seit sechs Jahren. Der weltgrößte Plasma-TV-Hersteller geht in dem Ende März endenden Geschäftsjahr von einem Minus von 380 Milliarden Yen (3,25 Milliarden Euro) aus.

»Die Umsätze sind im dritten Quartal in allen Geschäftsbereichen zurückgegangen. Im laufenden Quartal gehen wir von noch stärkeren Rückgängen aus, die Ergebnisse werden wahrscheinlich in allen Bereichen sinken« sagte Panasonic-Direktor Makoto Uenoyama. Panasonic leidet unter einer schwachen Nachfrage, dem starken Yen sowie dem Preisverfall bei vielen Produkten. Aus diesen Gründen haben sich auch Panasonics Rivalen Hitachi und Sony auf Milliardenverluste im laufenden Geschäftjahr eingestellt. Laut einem Zeitungsbericht rechnet auch Sharp mit einem Minus.

Der starke Yen setzt Panasonic noch stärker unter Druck als andere japanische Elektronikkonzerne, weil Hauptkonkurrent Samsung Electronics gleichzeitig von der schwächeren südkoreanischen Landeswährung Won profitiert. Der von Panasonic erwartete Verlust fällt etwas höher als zuvor in der japanischen Finanzpresse berichtet. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Hersteller von Viera-Flachbildfernsehern und Lumix-Digitalkameras noch einen Überschuss von knapp 282 Milliarden Yen erzielt.

Operativ rechnet Panasonic im Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen. Der Betriebsgewinn werde jedoch um 82 Prozent auf 60 Milliarden Yen (515 Millionen Euro) zurückgehen. Von Oktober bis Dezember summierte sich ein Nettoverlust von 63,1 Milliarden Yen (541 Millionen Euro). Die Firma hat angekündigt, auf die Krise mit Fabrikschließungen und weitergehenden Restrukturierungsmaßnahmen zu reagieren.