Partners in Europe auf dem Weg zum Hersteller
Distribution, Systemhaus, innovative Eigenentwicklungen: Firmenchef Michael Padberg will die Zukunft rund um die IP-Kommunikation weder den Netzbetreibern noch Netzwerkherstellern überlassen. Die Gabe der Vorausschau soll nun auch Systemhäusern zugute kommen.

- Partners in Europe auf dem Weg zum Hersteller
- Stolz auf Eigenentwicklung XNereus
Optimistisch dürfte Michael Padberg eigentlich nicht sein. Denn wenn sich der Chef von Partners in Europe AG (PiE) die Marktaussichten des ITK-Branchenverbands BITKOM für den Sektor Telekommunikation anschaut, blickt er auf einen schrumpfenden Markt: Rückläufiges Wachstum um 1,5 Prozent in diesem und ein Minus von 0,5 Prozent für das kommenden Jahr. Aber Padberg bleibt gelassen, denn er weiß, dass diese negative Entwicklung vor allem auf den stetigen Preisrückgang bei Sprachdiensten zurückzuführen ist, im Gegensatz zu Datendiensten, die - auf noch niedrigem Niveau - deutlich an Umsatz zulegen. Ein Entwicklung, an der übrigens die Unternehmen der Padberg-Gruppe, zu der ITK-Distributor PiE mit seinen 30 Mitarbeitern gehört, »nicht unschuldig« sind. Schließlich sorgt die PiE und das ebenfalls zur Padberg-Gruppe gehörende Systemhaus PTC mit seinen 50 Mitarbeitern heute dafür, dass Festnetzgespräche immer billiger werden. Und das ist längst nicht alles.
Allein mit dem Verkauf von TK-Anlagen und TK-Zubehör kann ein Distributor kaum langfristig am Markt bestehen, obwohl bei PiE das Geschäft mit TK-Anlagen von Siemens »ganz hervorragend läuft«, wie Michael Padberg im Gespräch mit CRN bestätigt. Das liegt auch daran, weil Siemens vergangenes Jahr seine Distributionslandschaft neu geordnet hat und PiE wegen ihrer Voice-over-IP-Kompetenz gestärkt aus der Umstrukturierung hervorgegangen ist (CRN berichtete ). Eine Unsicherheit freilich bleibt, denn die TK-Sparte will Siemens abstoßen. Zum Ende Juni wollte Siemens den Deal eigentlich abgeschlossen haben. »Wir sind noch nicht informiert worden«, sagt Padberg.
Sein Augenmerk richtet Padberg schon seit längerem auf einen anderen Hersteller, nämlich auf sein eigenes Unternehmen. »Wir sind dabei, Partners in Europe als Hersteller zu positionieren«. Carrier ist PiE schon. Mit dem Produkt XSip können Systemhäuser gegenüber ihren Geschäftskunden als Provider für Internet-Telefonie auftreten und neben der Lieferung von TK-Hardware und der Installation auch günstige Telefontarife anbieten.