Passend zu Weihnachten: Preisverfall ohne Grenzen
Rasant fallende Preise sind in der IT-Branche an der Tagesordnung: Während 1024MB DDR-RAM vor einem Jahr noch fast 50 Euro kostete, ist der Speicherriegel jetzt schon für den halben Preis erhältlich.
Neu ist allerdings, dass der Preisverfall auch vor deutlich größeren »Gütern« nicht Halt macht. So übernahm der Pay-TV-Anbieter Premiere den Etailer Home of Hardware im Mai 2007 für einen Kaufpreis von mehreren Millionen Euro. Ende vergangener Woche hat der Medienkonzern das Unternehmen nun wieder verkauft – für ganze drei Euro.
Ein solcher Schnäppchenpreis sorgt für Aufsehen und gerade in der Weihnachtszeit mag sich so mancher denken: »Das kauf ich Euch ab!« Während Home of Hardware nun als Weihnachtsgeschenk an Cancom-Chef Klaus Weinmann geht, gibt es noch eine Menge weiterer heißer Geschenktipps, deren Preise sich im freien Fall befinden:
Als Weihnachtspräsent – vor allem beim weiblichen Geschlecht – sehr beliebt sind Banken. Der geneigte Ehemann muss seiner Frau nicht mehr mit gönnerhaftem Blick eine Platin-Kreditkarte unter den Weihnachtsbaum legen, sondern kann als Geschenk gleich ein ganzes Kreditinstitut überreichen. Denn dank der weltweiten Finanzkrise sind traditionsreiche und gut angesehene Bankhäuser wie Hypo Real Estate oder die Bayerische Landesbank derzeit zu einem echten Schnäppchenpreis zu haben.
Doch gilt es zu Weihnachten nicht nur an die Frau zu denken, auch der Nachwuchs will zufrieden gestellt werden. Für alle Väter, die sich mit Grauen von den Computerspielen ihrer Zöglinge abwenden und mit wohliger Nostalgie an die eigene Spielzeugauto-Sammlung zurückdenken, gibt es derzeit eine echte Okkasion: Der US-Autobauer General Motors zeigt sich seiner deutschen Firmentochter Opel überdrüssig. Drei Euro werden hier nicht ganz reichen, aber wer noch ein bisschen Kleingeld drauflegt, kann seinen Nachwuchs bald mit Spielzeugautos der etwas größeren Art überraschen.
Zu Weihnachten denkt man schließlich auch gerne an sich selbst. Hier bietet sich die mythische Nord-Insel Island an: Das Land steht vor dem Staatsbankrott und wartet gerade auf einen wohlwollenden Abnehmer. Da heißt es: »Zuschlagen!« Denn spätestens wenn Weihnachten vorbei ist und die gerade getätigten Investments im Banken- und Automobilsektor nach neuen Kapitalspritzen schreien, ist man froh über ein stilles Plätzchen im warmen Wasser eines sprudelnden Geysirs.